Vermutlich die wenigsten machen sich wirklich Gedanken darüber, was es braucht, um einen Landeplatz für Helikopter sicher zu gestalten. So sind zum Beispiel die Begrenzungen spezifisch erhöhter Landestellen, die oftmals auf den Dächern von Spitälern zu finden sind, mit einem Überrollbügel auszustatten. Dieser soll im Falle eines Bremsendefektes einen mit geringer Geschwindigkeit rollenden Helikopter daran hindern, abzustürzen. Wie dieser Überrollbügel markiert sein muss und welchen Kräften er standzuhalten hat, erklärt das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL in der Richtlinie AD I-012 D. Diese beschreibt die luftfahrtspezifische Ausgestaltung von Spitallandeplätzen detailliert und gibt so Planern und Behörden seit 1. Januar 2017 Sicherheit. Diese traten in jüngerer Vergangenheit nämlich immer häufiger mit fachspezifischen Fragen betreffend Änderungen, Bau und Betrieb von Spitallandeplätzen ans Bundesamt heran.
Bestens vertraut mit den nationalen und internationalen Vorgaben ist Anthony Wong von der BATT Suisse GmbH. Als Experte für Heliport-Design und Produktentwicklung ist er auf die nationale und internationale Beratung rund um Spital- und Helikopterlandeplätze spezialisiert. Da das KMU ausserdem Systemkomponenten, wie beispielsweise visuelle Navigationshilfen für die Spitallandeplätze sowie anwendungsspezifische Schaltgerätekombinationen anbietet, profitieren Kunden von einer umfassenden Expertise. Diese schliesst neben einer detaillierten Beratung die lufttechnische Planung einschliesslich der technischen Ausstattung der Landeplätze mit ein.
Bei Aktivierung der Feuerlöschanlage sperrt der PFC200-Controller das Ventil des Abwasserrückhaltesystems.
Steuerung schützt Jalousien
Die Überrollbügel sind nur ein Punkt, auf den bei der Einrichtung eines Landeplatzes zu achten ist. So müssen die optischen Markierungen immer sichtbar sein und dürfen nicht von Schnee bedeckt oder von Eis überzogen sein. Hier rät die Richtlinie AD I-012 D Planern und Behörden zur Installation einer Heizung, da die Landeflächen nicht gesalzen werden dürfen. Das Signal zum Ein- und Ausschalten eines solchen Enteisungssystems kann über einen PFC200-Controller abgesetzt werden.
Die vielseitige Steuerung garantiert aber mehr als nur ein rutschfreies Betreten der Landefläche. Befindet sich ein Hubschrauber im Landeanflug auf ein Spital, sorgt diese in den Konzepten der BATT Suisse GmbH dafür, dass die Storen am Gebäude hochfahren. «Das verhindert, dass die Jalousien durch den Abwind der Rotoren Schaden nehmen», erklärt Anthony Wong den Gedanken dahinter. Gleiches gilt selbstverständlich auch beim Abflug der Maschinen.
Anthony Wong vor dem Schrank, wo der PFC Controller installiert ist.
» Der PFC200-Controller deckt ideal unsere Bedürfnisse ab. «
Anthony Wong, BATT Suisse GmbH
Damit aber nicht genug! Parallel dazu setzt der PFC200-Controller ein Signal ab, welches das Ventil des Abwasserrückhaltesystems sperrt. Im Falle eines Absturzes oder eines Brandes des Helikopters verhindert diese Massnahme Umweltschäden, da sie austretenden Treibstoff oder das beim Löschen eingesetzte Schaum-Wasser-Gemisch zurückhält.
Eine steuerungstechnische Verknüpfung sorgt indes dafür, dass nach Aktivierung der Feuerlöschanlage durch die Helikopterbesatzung oder durch das Spital das Ventil am Abwasserrückhaltesystem gesperrt bleibt. Die Blockierung lässt sich erst lösen, wenn der Abwassertank fachgerecht geleert und gereinigt wurde.
Schnittstellenvielfalt erleichtert Automatisierung
Die Controller der PFC-Baureihe erweisen sich durch ihre «Mehrsprachigkeit» als Tausendsassa und sind damit für die Gebäudeautomation prädestiniert. Diverse Modulkarten sorgen dafür, dass sich verschiedene Kommunikationsprotokolle ohne grossen Mehraufwand einbinden lassen. Daher verwundert es nicht weiter, dass die Multitalente neben den aufgeführten Tätigkeiten zusätzlich die Regelung der Landeplatzbeleuchtung übernehmen. Dazu Anthony Wong: «Der PFC200-Controller deckt ideal unsere Bedürfnisse ab. Über die verschiedenen Schnittstellen können wir Aktoren aller Art einbinden und dem Anwender zugleich unsere Visualisierungen und Bedienoberflächen zugänglich machen.»
Zudem, sagt er, könne man mit dieser Lösung ein System jederzeit um zusätzliche Steuerungselemente erweitern und eine Mehrzahl an separat gesteuerten Spitallandeplätzen über Modbus TCP/IP miteinander verknüpfen. Das wird zukünftig beispielsweise am Standort St. Gallen der Fall sein, um eine kollaborative Entscheidungsfindung bei Zuweisung der Landestellen während Phasen mit hohem Luftverkehrsaufkommen zu realisieren.
Wichtig ist ihm neben der Qualität und Zuverlässigkeit der Produkte der Kundenservice. «Wir haben äusserst gute Erfahrungen mit dem Support gemacht, insbesondere, wenn es um spezielle Anfragen oder dringende Hilfe geht», erzählt Anthony Wong. Daher wird die Steuerung nicht nur beim neuen Spitallandeplatz des Kantonsspitals St. Gallen oder anderen Standorten in der DACH-Region eingesetzt, sondern soll auch bei anstehenden Spitallandeplatzprojekten den Vorrang haben.
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