Über Kopf montiert für mehr Platz in der Halle

Über Kopf montiert für mehr Platz in der Halle
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12.06.2020 | Rund 100 elektrische Flurförderzeuge sorgen im Schweizer Zentrallager der SPAR Gruppe in St. Gallen dafür, dass die rund 8.800 verschiedenen Artikel im Sortiment zuverlässig an Filialen und Partner im ganzen Land versendet werden können. Um die Verfügbarkeit und Effizienz der Flotte zu erhöhen, setzt die Handelskette auf eine massgeschneiderte Ladeinfrastruktur, die ermöglicht, wertvollen Platz in der Halle einzusparen.

SPAR ist der weltweit grösste freiwillige Zusammenschluss von Händlern in einem Franchise-System. Die Geschäfte, Gross- und Supermärkte treten zwar unter gleichem Namen und mit einheitlichem Logo auf, sind aber eigenständige Gesellschaften. Unter dem Emblem der Tanne sind die SPAR-Märkte mittlerweile in 49 Ländern auf vier Kontinenten bekannt – auch in der Schweiz. Die Wurzeln der Handelskette reichen hier tief – bis zurück ins Jahr 1761: Damals gründeten die Vorgänger der heutigen SPAR Gruppe in St. Gallen ein „Spezereigeschäft“, das unter anderem Kaffee, Tee, Schokoladen, Gewürze, Importwaren und weitere Artikel des täglichen Bedarfs anbot. 1944 wurde der florierende Kolonialwarenhandel um Früchte und Gemüse ergänzt, 1967 kamen auch Frischprodukte hinzu. 1989 schliesslich erfolgte mit Unterzeichnung des Franchise-Vertrags die Gründung der Schweizer SPAR Gruppe, die heute als Holding mit drei operativen Unternehmen auftritt: Der SPAR Handels AG, der TopCC AG und der SPAR Management AG. Das Filialnetz umfasst inzwischen 185 Nachbarschafts- und Convenience-Märkte sowie elf TopCC Abholmärkte für Gastronomen, Geschäftskunden, Vereine und öffentliche Einrichtungen.  

Beliefert werden diese aus dem Zentrallager der SPAR Gruppe, das sich auch heute noch in St. Gallen befindet. Mit dem Kolonialwarengeschäft von damals hat das hochmoderne Logistikzentrum natürlich nicht mehr viel zu tun: Auf einer Fläche von 33.000 Quadratmetern lagern hier rund 8.800 verschiedene Artikel mit einem Gesamtwert von etwa 26 Millionen Schweizer Franken. Mehr als 600.000 Rollcontainer verlassen jährlich die Hallen und werden per LKW zu den Filialen und Partnern im ganzen Land transportiert. Innerbetrieblich sorgt eine Flotte von 100 elektrischen Flurförderzeugen für einen schnellen und effizienten Warenfluss. Da bei SPAR im Schichtbetrieb gearbeitet wird, müssen Stapler und Batterien für lange Einsatzzeiten ausgelegt sein. Wechselbatterien nutzt das Unternehmen nicht.  

Bis vor kurzem verwendete SPAR zum Laden der Antriebsbatterien hauptsächlich Geräte mit 50-Hertz-Technologie. Die massiven Apparate beanspruchten eine Menge Platz, weswegen sie in einem separaten Raum im Untergeschoss untergebracht waren. „Diese Lösung war allerdings ziemlich umständlich“, erinnert sich Daniel Stohr, Bereichsleiter Warehouse. „Jeder Stapler musste einzeln per Lastenaufzug in den Laderaum gebracht und dort angeschlossen werden – bei so einer grossen Flotte kommt da ein ganz schöner Zeitaufwand zusammen. Auch die Betriebs- und Wartungskosten für den Aufzug waren durch die ständige Auslastung erheblich.“  

Die Verantwortlichen bei SPAR beschlossen deshalb, die Ladeinfrastruktur zu modernisieren. Auf einer Logistik-Fachmesse war das Unternehmen auf die österreichische Firma Fronius aufmerksam geworden: Fronius entwickelt für seine Kunden massgeschneiderte Komplettsysteme rund um das Laden von Antriebsbatterien – immer mit dem Ziel, Energie und Kosten einzusparen und die Prozesse in der Intralogistik zu optimieren. „Gemeinsam haben wir zuerst einmal die Ist-Situation bei SPAR genau unter die Lupe genommen und daraufhin Lösungsvorschläge erarbeitet, um die Abläufe in der täglichen Arbeit zu verbessern“, erklärt Reto Baumgartner, Vertrieb Batterieladesysteme bei Fronius Schweiz. „Diese haben wir mit dem Kunden abgestimmt und schliesslich zusammen umgesetzt.“  

Platzsparend und normgerecht montiert

Die wichtigste Änderung bestand darin, die Batterieladetechnik aus dem Unter- ins Erdgeschoss zu verlegen, in den Arbeitsbereich der Staplerflotte. Dafür sind die Selectiva-Ladegeräte von Fronius prädestiniert: Sie sind wesentlich kleiner und leichter als die bisher verwendeten 50-Hertz-Geräte und lassen sich dadurch flexibel und platzsparend montieren. Fronius richtete bei SPAR mehrere dezentrale Ladebereiche ein, die für die Staplerfahrer einfach zu erreichen sind. Die Ladegeräte sind beispielsweise an der Wand angebracht – oder in einem Fall sogar über Kopf in die Stahlbaukonstruktion eines Hochregallagers integriert. Ein Federzug sorgt dafür, dass die Ladekabel nicht auf dem Boden liegen, wenn keine Batterie angeschlossen ist. „Bei allen Varianten haben wir selbstverständlich darauf geachtet, dass sämtliche Sicherheitsvorschriften und Normen eingehalten werden“, berichtet Baumgartner.  

Zugute kommt den Mitarbeitern bei SPAR auch die externe Start-Stopp-Funktion der Ladegeräte. Denn damit müssen sie zum Laden der Batterien lediglich das Kabel anschliessen – Einstellungen direkt am Gerät sind nicht erforderlich. Die Selectiva-Geräte erkennen automatisch Spannung, Kapazität und Zustand der angehängten Batterie und passen die Ladekennlinie entsprechend an. Ein Pilotkontakt im Stecker verhindert zudem, dass es bei einem vorzeitigen Trennen des Ladekabels zu einer Funkenbildung kommt – „schliesslich kann beim Laden von Bleibatterien hochexplosives Knallgas freigesetzt werden“, schildert Baumgartner. Die Fronius-Technologie sorgt jedoch für maximale Sicherheit in den Lagerhallen – und gleichzeitig für eine einfache und fehlerfreie Bedienung.  

Schonende Ladung erhält Kapazität der Batterien

Mit ihrem Ri-Ladeprozess versorgen die Selectiva-Geräte die Antriebsbatterien zudem besonders schonend und effizient mit Energie. Sie erfassen den Innenwiderstand (Ri) der Akkus, der von verschiedenen Faktoren wie deren Alter, Temperatur und Ladezustand abhängt – damit erhält jede Batterie genau die Ladung, die sie gerade benötigt. Das reduziert die schädliche Erwärmung auf ein Minimum, erhält die Kapazität der Batterien und verlängert ihre Lebensdauer. Gleichzeitig sind die Ladezeiten jetzt deutlich kürzer als vorher. „Die Verfügbarkeit unserer Flotte hat sich dadurch merklich erhöht“, erzählt Thomas Broder, Abteilungsleiter Technik Logistik bei SPAR. „Die Stapler müssen seltener die Ladestationen anfahren und sind auch schneller wieder einsatzbereit.“  

Ein weiterer positiver Effekt sind die niedrigeren Betriebskosten. Zum einen ist der Energieverbrauch für das Laden der Flurförderzeuge mit den neuen Selectiva-Geräten bis zu 30 Prozent geringer. Zum anderen konnten Fronius und SPAR die Lebensdauer der Antriebsbatterien um rund ein Drittel verlängern – damit müssen die teuren Akkus seltener erneuert werden. Auch der Wasserverbrauch ist durch den schonenden Ladeprozess gesunken, was wiederum den Wartungsaufwand reduziert. „Die neue Ladeinfrastruktur ermöglicht uns deutliche Einsparungen“, zeigt sich Warehouse-Leiter Daniel Stohr zufrieden. „Darüber hinaus haben wir wertvollen Platz gewonnen.“  

Kompetente Beratung von Anfang an

Insgesamt 35 Selectiva-Ladegeräte sind im Zentrallager von SPAR mittlerweile im Einsatz. Mit dem Ergebnis sind die Verantwortlichen rundum zufrieden – genau wie mit der Zusammenarbeit mit Fronius. „Wir wurden von Anfang an kompetent, konstruktiv und erfolgsorientiert beraten“, lobt Stohr. „Besonders positiv war für uns, dass wir von der Planung über die Umsetzung bis zum Betrieb einen festen Ansprechpartner hatten – das hat die Umstellung für uns sehr erleichtert.“ Auch dass Fronius individuell auf die Gegebenheiten bei SPAR eingegangen ist und eine massgeschneiderte Lösung entwickelt hat, ist für den Warehouse-Leiter eine Erwähnung wert. „Ich bin überzeugt, dass mit dieser guten Erfahrung Fronius auch bei künftigen Projekten unsere erste Wahl sein wird.“

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