Management verzichtet auf Bonus

Management verzichtet auf Bonus
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Schallkameras machen Leckagen im laufenden Betrieb sichtbar
31.07.2019 | Leckagen an Druckluft-, Vakuum-, Gas und Dampfsystemen mal anders betrachtet!

Leckagen an den besagten Systemen kosten Betriebe, welche diese Medien einsetzen, einige zehn- bis hunderttausend Franken pro Jahr.
 
Mit modernen Leckortungsgeräten, wie z.B. einer Schallkamera, ist das Auffinden schneller und einfacher durchführbar als mit alten Geräten und Prozeduren, diese neuartige Technologie wäre somit eine Steilvorlage für die Umsetzung von Sparpotenzial in wertvolles Kapital welches als Leckagen jeden Tag verpufft.
 
Jemand sagte, dass das einfachste zuverdienende Geld dasjenige ist, welches nicht ausgeben wird. Nun, die Sache mit Geldverdienen ist schlussendlich doch komplexer als diese Behauptung, doch im Grundgedanken schliesse ich mich dieser an - und Sie?
 
An diese Aussage anknüpfend kann durchaus der Zusammenhang zwischen dem Titel dieses Artikels und dessen Inhalt abgeleitet werden. Wenn ich weniger Geld für die Verluste an Druckluft-, Vakuum-, Gas- oder Dampsystemen ausgebe, kann ich das frei werdende Kapital an einem anderen Ort besser investieren, mit einem Teil allenfalls als "Ökobonus" zur Motivation für die mit der Leckortung und Behebung beauftragten Stellen oder Mitarbeiter.
 
Dem Management, dem CEO oder CFO, bleibt das hier angesprochene Sparpotential oft verborgen, denn Ihre Kernkompetenzen und Ihr Tagesgeschäft folgen anderen Themen. Das mit relativ geringem Aufwand mobilisierbare Kapital als Einsparung aufgrund der Leckbehebung ist nicht auf dem Radar der Führungskräfte, diese haben es jedoch in der Hand die Einsparung zu realisieren: mit der überschaubaren Investition in die Leckortung und Behebung.
Auch kleinere Betriebe profitieren, denn gerade KMU sind um jede Einsparung in den Ausgaben froh! Allerdings sollte der Druckluftverbrauch im kleinen und mittleren Betrieb eine entsprechende Grösse aufweisen um die zur Leckortung und Behebung notwendigen Arbeiten und Kosten innert nützlicher Frist amortisieren zu können.
 
Betriebe mit ISO 50001 Zertifizierung müssen jährlich nachweisbar Ihre Energieverluste reduzieren. Das Gesetzt nimmt zudem Betriebe mit einem Eigenenergieverbrauch von > 200 MWh pro Jahr in die Pflicht und verlangt eine jährlich nachzuweisende Energieeinsparung. Hierbei verstärkt die öffentliche Hand u.a. mittels den MuKEn (Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich) den Druck auf Energie effizientes Handeln in den betroffenen Betrieben. Im MuKEn Art. 1.44 sind die Rahmenbedingungen für Grossverbraucher geregelt, diese können verpflichtet werden zumutbare Massnahmen zur Verbrauchsoptimierung zu realisieren. Die Druckluft stellt hierbei ein lohnendes und einfach umzusetzendes Energiesparpotential dar, aus Erfahrung wissen wir, dass nicht regelmässig auf Leckagen geprüfte Systeme 20% und mehr Verluste aufweisen wenn die Lecks nicht behoben werden.
 
Die Leckortung mittels einer modernen Schallkamera reduziert die für die Lecksuche aufgewendete Zeit um den Faktor 10, ein Teil der Zeitersparnis kann direkt in die Behebung der Leckagen investiert werden, die restliche Zeitersparnis und schlussendlich auch die Verlusteinsparung der Leckbehebung amortisiert die Anschaffung oder Miete des Gerätes abhängig von der Systemgrösse und den vorhandenen Verlusten meist in weniger als 6 Monaten.


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"Akustisches" Bild einer Leckage an der Hallendecke, aufgenommen mit einer Schallkamera (Fluke ii900)
Das "akustische" Bild zeigt eine Leckage an einem Druckluftsystem in einer Halle an der Decke, aufgenommen mit einer Schallkamera (Fluke ii900) im Frequenzbereich von ca. 40 - 45 kHz.

Im Bild ist zudem der relativ hohe Geräuschpegel in der Halle ersichtlich, beachten Sie dazu die orange Fläche am rechten Bildrand, links von der Frequenzskala, diese schlägt weit nach links aus und reicht bis ca. 35 kHz, sie weist auf erheblichen Betriebslärm hin, in der Halle ist das Tragen von Gehörschutz Pflicht. Das Bild zeigt auf, dass die Leckortung mit modernen Gerät auch in lärmiger Umgebung und laufendem Betrieb auch auf grössere Distanzen gelingt. Im Video unten können Sie einer Leckortung folgen.

Für Betriebe welche Druckluftleckagen beheben ergeben sich Kosteneinsparungen je nach Druckluftsystemgrösse von jährlich mehreren 10'000 bis 100'000 CHF. Über Jahre hinweg gerechnet ergeben sich Beträge in Millionenhöhe. Das eingesparte Kapital kann in vieler Hinsicht besser genutzt werden als zu verpuffen, egal ob es in andere bzw. neue Projekte reinvestiert wird oder zu einem Teil als Bonus für die mit der Energieeinsparung beteiligten Stellen und Mitarbeiter.

Als Kader in einer Firma lohnt es sich die für die entsprechenden Systeme verantwortliche Stelle im Betrieb zu fragen wie hoch die Kosten für den Energieverbrauch und die Wartung der Druckluftanlage sind. Vom angegebenen Betrag können realistisch gesehen 20% und mehr durch Leckagebehebung eingespart werden. Wenn die Verbrauchskosten nicht bekannt sind lohnt es sich umso mehr diese zu bestimmen!
 
Der Autor dieses Artikels steht für Antworten auf Ihre Fragen gerne zur Verfügung!
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Rubriken: Messtechnik

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