Der Laborabzug
Der Laborabzug hat im Bereich des Personenschutzes in Laboratorien eine besondere Aufgabe.
Drei Schutzziele stehen im Vordergrund:
- Rückhaltevermögen: Abzüge müssen verhindern, dass
Gase, Dämpfe oder Staub in gefährlicher
Konzentration aus dem Innern des Abzuges in das
Labor gelangen.
- Spülung: Abzüge müssen verhindern, dass sich in
ihrem Innern eine zündfähige
(explosionsfähige) Atmosphäre bilden kann.
- Spritz- und Splitterschutz: Abzüge müssen verhindern,
dass Mitarbeiter durch Spritzer oder
umherfliegende Teile zu Schaden kommen.
Während der letzte Punkt rein durch die Bauart des Abzuges sichergestellt wird, ist für die ersten beiden Punkte die lufttechnische Regelung von entscheidender Bedeutung. Trotz der Vielzahl an unterschiedlichen Anwendungen und Anforderungen in Laboratorien decken heutige Regelsysteme alle gängigen Regelstrategien ab.
Regelungskonzepte
Mit den Luftmanagementsystemen können verschiedene Konzepte zur Regelung der Zu- und Abluft in Räumen, von Laborabzügen sowie des Raum- und Kanaldrucks realisiert werden. Das System verknüpft die Regelung mit Energiemanagement- und Überwachungskonzepten sowie individuellen Raumbetriebsarten.
- Raumregelung: Ein Luftmanagementsystem regelt die
Volumenstrombilanzen in unterschiedlichsten
Raumszenarien und Laborabzügen aus. Damit die
Regelung stabil ist, müssen die Ist-Volumenströme
genau erfasst und die ermittelten Sollwerte präzise und
schnell ausgeregelt werden.
- Druckregelung: Raum- und Kanaldruckgeregelte
Bereiche werden in speziell abgestimmten
Regelstrategien berücksichtigt. Der Einsatz von
Kaskadenregelungen im Vergleich des Drucks mit
Regelklappe – ohne Berücksichtigung von speziellen
Volumenstromgrenzen – ermöglicht deutlich stabilere
Raumsituationen auch bei schnellen Regelkreisen.
- Regelung für explosionsgefährdete Bereiche nach ATEX:
In Bereichen mit ATEX-zertifizierten Komponenten
werden Geräte eingesetzt, welche den speziellen
Ansprüchen an schnelle Volumenstromregler,
Raumdruckregler und Laborabzugsregler inklusive
Überwachung erfüllen.
- Laborabzugsregelung – schnelle Ausregelung: Liegt die
Ausregelzeit bei standardmässigen variablen
Volumenstromreglern bei etwa 120 Sekunden, reduziert
sich diese Zeit bei den speziell für die Laborlüftung
entwickelten Reglern auf 3 Sekunden. Diese kurzen
Ausregelzeiten stellen sicher, dass beispielsweise bei
Laborabzügen mit variabler, bedarfsgerechter Abluft
kein Schadstoffausbruch erfolgen kann. Für Folgekreise
ermöglichen diese schnellen Ausregelzeiten stabile
Raumsituationen, um die Raumdruckverhältnisse
entsprechend den Vorschriften sicherzustellen. Speziell
auf die Reger abgestimmte Stellantriebe setzen die
Sollwertänderung schnell und präzise um.
Schnittstelle zur Gebäudeleittechnik
Sicherheitseinrichtungen müssen an übergeordnete Managementebenen angeschlossen werden können. Sie müssen Schnittstellen aufweisen, die eine flexible Anbindung gewährleisten. Neben analogen Ein- und Ausgängen sowie Schaltkontakten für die Systembeeinflussung und Informationsweitergabe, kann eine digitale Netz-Kommunikation Datentransparenz mit geringem Verdrahtungsaufwand sicherstellen.
Die Gebäudeleittechnik kann somit u.a. folgende Informationen zur Verfügung stellen:
- Volumenstrom und Raumdruck: Soll- und Istwerte
- Lokale Störungen
- Sammelstörmeldungen mit konfigurierbaren Inhalten
- Klappenstellungen der Regelklappen (optimiertes
Zentralanlagenmanagement)
- Rückmeldung der Betriebsarten
- Einströmgeschwindigkeit bei Laborabzugsregler
Zudem kann sie folgende Parameter dem Raum oder einem Laborabzugsregler vorgeben:
- Betriebsart
- Umschaltung zwischen Raumdrucksollwerten
- Volumenstromschiebung (Temperatur- und
Druckregelung extern)