Der tägliche Paketwahnsinn

Der tägliche Paketwahnsinn
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Neben den Unternehmen gibt es immer mehr private Haushalte, welche sich die Ware, auch nach Corona, nach Hause liefern lassen und das täglich.
16.06.2022 | Der Ausbau der Infrastruktur soll den täglichen Paketwahnsinn lösen. Dabei gibt es ganz andere Probleme wie das nachstehende Praxisbeispiel zeigt. Der Online-Handel hat die Logistik nicht mehr im Griff.

Jährlich feiert die Schweizer Post Rekordmengen an #Paketen. 2020 waren es über 182.7 Millionen i.e. über 23% mehr als im Vorjahr. DHL, DPD u.a. sind in diesem Mengen noch gar nicht berücksichtigt.

 
Neben den Unternehmen gibt es immer mehr Privathaushalte, welche sich die Ware, auch nach Corona, nach Hause liefern lassen und das täglich. 

Logische Schlussfolgerung des täglichen #Paketwahnsinns ist der Ausbau der Infrastruktur und Lösungen wie "Cargo sous Terrain", welche einst die Pakete unterirdisch in Verteilerknoten bringen soll.
 

Mit solchen Lösungen wird aber das Problem nicht an der Wurzel gepackt.

Nachstehendes Praxisbeispiel zeigt, der Online-Handel hat die physische Logistik nicht mehr im Griff.
  1. #Plattformhandel will auch Drittanbieter einbinden. Dadurch lässt sich der Verkaufskanal erweitern aber die Komplexität nimmt zu. 

  2. Konsolidierung der Aufträge finden nicht mehr zwingen statt.

  3. Aufwand und Kosten spielen keine Rolle.

  4. #Retouren werden gratis angeboten.

 
Daraus resultieren letztlich in unserem #Praxisbeispiel einer (1) Bestellung bei einem (1) Online-Händler, mit 3 kleinen Artikeln, welche verfügbar sind, 3 Transporte mit 2 unterschiedlichen Anliefertagen:
  • 1 Fensterreiniger Totalpreis CHF 29.30
    wird noch am Bestelltag verpackt und versendet. Der Transport dauert 5 Tage.
     
  • 2x1L Fensterreiniger Totalpreis CHF 15.10
    wird am Folgetag verpackt und versendet. Die Anlieferung ist am nächsten Tag.
     
  • 1 Sack Rasenerde 30L Totalpreis CHF 6.95
    Hier handelt es sich um einen Drittanbieter, der den Online-Händler als Verkaufskanal nutzt. Daher muss der Bestellauftrag weitergegeben werden. Der Transport wird durch den Drittanbieter organisiert. Anlieferung ebenfalls am nächsten Tag.
 

Alleine die Transportkosten auf Basis PostPac Priority dürften rund CHF 73.70 kosten. Das ohne Ware und den restlichen Logistikkosten wie Administration, Kommissionierung, Verpackung und Bereitstellung.
 

Für den Kunden handelt es sich um eine super Dienstleistung. Das aber auch nur, wenn dieser immer zu Hause ist.


Aus Sicht Logistik (Verkehr, Umwelt, Kostendeckung) dürften solche Lieferungen gar nie stattfinden.


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