Am Ende nur noch ein Pulver
Konkret haben die US-Wissenschaftler einen duroplastischen Kunststoff namens pDPCD entwickelt. Am Ende seines Lebenszyklus lässt er sich in ein Pulver zerlegen, das sich zur Herstellung von neuem pDPCD verwenden lässt. Duroplastische Kunststoffe können nach dem Aushärten bisher weder durch Wärmezufuhr noch mechanisch verformt werden, sie zerbrechen dann einfach. Das macht das Recycling bisher so schwer.
MIT-Chemie-Professor Jeremiah Johnson und sein Team reichern das Ausgangsmaterial für die Herstellung der Duroplaste mit Silylether an. Das ist eine chemische Verbindung, die Silizium, Sauerstoff, Wasserstoff und Kohlenstoff enthält. Im fertigen Produkt ist Silylether gleichmäßig verteilt. Während des regulären Gebrauchs der duroplastischen Produkte macht sich der Zusatz nicht bemerkbar. Erst wenn sie mit Säuren, Basen oder Fluoriden in Berührung kommen, brechen die Silylethverbindungen. Da Material zerfällt zu Pulver.
Recycelte Produkte so gut wie neu
Das Recycling klappt, wenn die Kunststoffprodukte 7,5 bis zehn Prozent Silylether enthalten, wie die Forscher festgestellt haben. Das Recycling testeten sie mit Fluoridionen. "Erstmals gelang es uns, pDPCD recycelbar zu machen, ohne seine nützlichen mechanischen Eigenschaften zu beeinträchtigen", erklärt Johnson. Daraus hergestellte neue Produkte waren ebenso gut wie die aus neuem Material, so die Forscher. Sie glauben, dass dieses Verfahren auch auf andere Duroplaste anwendbar ist. (pte)