Verfahren macht weißen Phosphor nachhaltig

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TU-Dresden-Forscher revolutionieren Synthese
zahlreicher wichtiger Chemikalien des Alltags

Verfahren macht weißen Phosphor nachhaltig
Weißer Phosphor: in alternative, unproblematischere P-Zwischenstufe überführt (Foto: tu-dresden.de)
Archiv | 07.05.2022 | Chemiker der Technischen Universität haben ein neues, nachhaltigeres Verfahren zur Synthese zahlreicher wichtiger Chemikalien des Alltags aus weißem Phosphor (P4) entwickelt. Details wurden in "Nature Chemistry" veröffentlicht.

Chlorgas überflüssig

Die Forscher haben weißen Phosphor gezielt in eine alternative und wesentlich weniger problematische P-Zwischenstufe überführt. Bei diesem Verfahren kann auf die Verwendung von Chlorgas komplett verzichtet werden. Stattdessen sind die zur Umwandlung des weißen Phosphors benötigten Prozesschemikalien recycelbar, wie es heißt.

 

"Noch stehen einer industriellen Anwendung des Prozesses ökonomische Faktoren entgegen, allerdings findet derzeit aufgrund notwendiger, nachhaltigerer Aspekte in der chemischen Industrie hier ein Umdenken statt. Die ressourcenschonendere und effizientere Nutzung endlicher Rohstoffe sowie die Entwicklung nachhaltiger Prozesse in vielen Bereichen der Chemie sind von allergrößter Wichtigkeit", so Kai Schwedtmann, einer der Hauptautoren.

 

Arzneimittel, Elektrolyte

Derzeit werden noch weitere Konzepte mit dem Ziel entwickelt, eine Verwendung von weißem Phosphor beziehungsweise PCl3 zur Synthese von Arzneimitteln, Flammschutzmitteln, Batterie-Elektrolyten, Herbiziden und weiteren Phosphorfeinchemikalien komplett überflüssig zu machen: "Wir wollen mit unserer Forschung einen kleinen Beitrag dazu leisten, indem wir einen 'Blueprint' für eine modernere und nachhaltigere Phosphorchemie entwickeln", sagt Forscher Jan J. Weigand. (pte)


Rubriken: Chemikalien

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