Funktionsprinzip Fotokatalyse
Das Reinigungsprinzip ist die Fotokatalyse. Ein spezielles lichtempfindliches Material, wahrscheinlich Titandioxid, das in das Display integriert ist, entwickelt unter UV-Licht ungeahnte Fähigkeiten. Es geht von wasserabweisend in wasseranziehend über. Es bildet sich ein hauchdünner Film aus Wassermolekülen auf dem Display, die, angeregt durch das UV-Licht, Radikale bilden, das sind äußerst reaktionsfreudige Moleküle, die organische Ablagerungen wie Fingerabdrücke, Viren und Bakterien zersetzen. Sie greifen sowohl Schmutz als auch die Zellwände, das Zytoplasma und die DNA von Bakterien, Pilzen und andere biologische Organismen an. Zurück bleibt eine saubere Fläche.
Werden die UV-Licht abstrahlenden LEDs abgeschaltet, wird das Display wieder wasserabweisend, sodass die Feuchtigkeit abperlt. Das Verfahren wird schon für selbstreinigendes Fensterglas und Solarmodule genutzt. In diesen Fällen übernimmt der UV-Anteil des Sonnenlichts den Part des Energielieferanten für die Bildung der Radikale. In den Innenraum von Fahrzeugen kommt jedoch zu wenig UV-Licht aus der Sonne an. Deshalb helfen die GMC-Ingenieure mit zusätzlichen Leuchtdioden nach.
Auch Laptops könnten profitieren
Der Reinigungsprozess kann auch nachts stattfinden, wenn ein Autofahrer sich Sorgen macht, dass das schwache UV-Licht seine Haut schädigt. Auf den Ladezustand der Starterbatterie oder der Akkus in E-Autos hat das praktisch keinen Einfluss. Die LEDs verbrauchen verschwindend wenig Strom. Auch andere Displays könnten mit dieser Technik sauber gehalten werden, sogar noch einfacher. Sie müssten einfach mit einem transparenten fotokatalytischen Material beschichtet werden, das in regelmäßigen Abständen von einer UV-LED beleuchtet wird, die von Hand eingeschaltet wird, wenn das Gerät gerade nicht benutzt wird. (pte)