Bebaute Gebiete im Fokus
Pro Jahr produziert die Innovation, so die Entwickler, bis zu 2.200 Kilowattstunden, das ist die Hälfte des Verbrauchs einer Durchschnittsfamilie in Mitteleuropa. Fünf dieser Zäune würden für eine US-Durchschnittsfamilie reichen. Die Turbinen rotieren - ganz gleich, aus welcher Richtung der Wind weht. Sie müssen nicht wie Großanlagen in den Wind gedreht werden, heißt es.
Die vertikal laufenden Windgeneratoren sollen weitgehend aus recyceltem Material hergestellt werden. Doucet und sein Team haben 16 Prototypen von vertikalen Turbinen untersucht und drei für Windkanaltests ausgewählt. Die effektivste will er jetzt in modularer Form auf den Markt bringen. Jeder Zaun besteht aus acht Turbinen. Diese sollen vor allem in Hotels, Gewerbegebieten und auch auf Flughäfen eingesetzt werden und dort herkömmliche Zäune ersetzen. In Kombination mit einer Pufferbatterie erzielt der Zaun die beste Wirkung.
Kurze Übertragungswege
Die Effektivität des Zauns ist zwar weit geringer als die von großen Windenergieanlagen. Der Vorteil besteht jedoch darin, dass die Übertragungswege kurz sind: Der Strom wird dort verbraucht, wo er erzeugt, also nicht in ein öffentliches Netz eingespeist wird, unterstreichen die Entwickler.
Windenergie ist eine Schlüsselkomponente in einem grünen Energiemix, der immer mehr stärker genutzt wird, um von fossilen Brennstoffen loszukommen. Es werden fast ausschließlich Großanlagen gebaut, die ähnlich wie in der bestehenden Struktur dezentral produzieren, also große Übertragungsnetze benötigen, um die Energie zum Verbraucher zu bringen.
Dezentral haben sich vor allem Solarzellen durchgesetzt, die nicht nur auf Dächern von Privathäusern, sondern zunehmend auch auf Balkonen installiert werden. Die sogenannte kleine Windenergie ist nur sporadisch vertreten. Das soll der Energiezaun jetzt ändern. (pte)