Selbstauflösende Schrittmacherdrähte gebaut

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Innovation des Fraunhofer IFAM reduziert die
Risiken nach herzchirurgischen Operationen deutlich

Selbstauflösende Schrittmacherdrähte gebaut
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Einzel- (oben und Mitte) sowie Doppelbeschichtung (unten) mit Biopolymeren [Foto: Fraunhofer IFAM]
Archiv | 19.11.2022 | Forscher des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) haben selbstauflösende Schrittmacherdrähte entwickelt, die Risiken nach herzchirurgischen OPs deutlich reduzieren.

"Wundermetall" Molybdän

Im Projekt "ReMoTe CarE" verfolgen die Wissenschaftler den Ansatz mit bioresorbierbaren Schrittmachersonden, die bewusst im Körper verbleiben und sich innerhalb einer bestimmten Zeit auflösen. Sie sollen künftig herkömmliche Sonden ersetzen. Als Basis dient das Metall Molybdän, das mehrere Vorteile mit sich bringt.

 

"Molybdän degradiert gleichmäßig im Körper, es ist biokompatibel und hat eine hohe mechanische Festigkeit und elektrische Leitfähigkeit", verdeutlicht Fraunhofer-IFAM-Forscher Georg Pöhle. Zusätzlich werde es mit sich ebenfalls zersetzenden Biopolymeren beschichtet, um das umgebende Gewebe elektrisch zu isolieren.

 

Präklinische Studien 2022

Am Fraunhofer IFAM werden die verwendeten Materialien hinsichtlich ihrer mechanischen, elektrischen und Degradationseigenschaften untersucht und optimiert. Hier entstehen die Demonstratoren - Litzen aus feinen Metalldrähten, die mit den Biopolymeren beschichtet werden. Geplant ist, sie noch 2022 in präklinischen Studien an der medizinischen Fakultät der TU Dresden zu erproben.

 

Ziel ist es, die Komplikationen, die bislang mit epikardialen Herzdrähten verbunden sind, zu vermeiden. Damit erfahren nicht nur Patienten eine große Erleichterung, sondern auch Gesundheitspersonal und -system könnten erheblich entlastet werden, heißt es abschließend. (pte)


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