Reiskleie-Schneidöl für Metallverarbeitung

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Mineralische Substanzen gefährden laut
indischen Wissenschaftlern Menschen und Umwelt

Reiskleie-Schneidöl für Metallverarbeitung
Reisanbau: Dies kann bei der Metallbearbeitung nützlich sein (Foto: Sasin Tipchai, pixabay.com)
Archiv | 22.01.2022 | Mit Reiskleieöl versetzten Schneidölen, die beim Bohren, Fräsen und anderen Verfahren der Metallbearbeitung genutzt werden, reduziert sich das Gesundheitsrisiko erheblich. Laut Sneha Edla vom College of Engineering Trivandrum kann die regelmäßige Exposition gegenüber Schneidflüssigkeiten auf Mineralölbasis, die toxische Zusatzstoffe enthalten, sogar Krebs auslösen.

Kräuteröle als Additive

"Die Zugabe von Kräuterölen verhindert, dass dieses Öl oxidiert und damit unbrauchbar wird", sagt Edla. Außerdem würden sie Korrosion der Werkstoffe verhindern, mit denen es in Berührung kommt. Auch die tribologischen Eigenschaften, also der Schutz der bearbeiteten Werkstoffe und Werkzeuge vor Verschleiß, werde so verbessert. Das Team hat das grüne Öl an einer Drehbank getestet und dabei festgestellt, dass es allen Anforderungen genügte.

 

Reiskleieöl wird aus der harten braunen Hülle von Reiskörnern gewonnen. Es ist in vielen asiatischen Ländern als Speiseöl beliebt und hat auch den Sprung nach Europa geschafft. "Allein Indien produziert jährlich etwa eine Mio. Tonnen Reiskleieöl, aber es könnten bis zu 1,6 Mio. Tonnen sein, wenn die gesamte in Indien verfügbare Reiskleie effizient zur Ölgewinnung genutzt würde", so K. Prabhakaran Nair, ehemaliger Direktor des National Institute of Technology Calicut in Kozhikode. Es bliebe also genug übrig für technische Anwendungen.

 

Andere Pflanzenöle ungeeignet

Nair kennt auch die Gründe für die technische Eignung des Reiskleieöls: "Es enthält natürliche Antioxidantien wie Gamma-Oryzanol, Tocopherolen und Tocotrienolen. Auch hat es eine ausgewogene Zusammensetzung aus ungesättigten und gesättigten Fettsäuren, die bei der Formulierung eines idealen Bio-Gleitmittels hilft." Edla zufolge waren frühere Tests mit Ölen aus Raps, Ölpalme, Sheabutter, Kokosnuss, Neem, Sonnenblumen, Avocado, Pongamia, Baumwollsamen, Sesam, Jatropha und Erdnüssen nicht so erfolgreich. Reiskleieöl, versetzt mit Basilikumöl und Nelkenöl als Bio-Zusatzstoffen, habe alle übertroffen. (pte)


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