Keine aufwendige Kalibrierung
Normalerweise erfordern diese Schnittstellen eine umfangreiche Kalibrierung für jeden Benutzer - denn jedes Gehirn ist anders, sowohl bei gesunden als auch bei behinderten Benutzern. Und das war ein großes Hindernis für die allgemeine Akzeptanz. Die neue Lösung erkennt die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten schnell und kalibriert sich durch Wiederholung selbst.
Das bedeutet, dass das Gerät von mehreren Patienten genutzt werden kann, ohne dass es auf die jeweilige Person abgestimmt werden muss. "Diese Technologie sorgt dafür, dass wir kein spezialisiertes Team für diesen langwierigen Kalibrierungsprozess benötigen", sagt Satyam Kumar, ebenfalls Doktorand von Millán.
Decoder ist Schlüsselelement
Die Probanden tragen eine mit Elektroden bestückte Kappe, die mit einem Computer verbunden ist. Die Elektroden erfassen Daten, indem sie die elektrischen Signale des Gehirns messen. Der Decoder interpretiert diese Informationen und setzt sie in Spielhandlungen um. Das dient zudem dazu, die Gehirnfunktion von Patienten zu verbessern und ihnen mithilfe der von Gehirn-Computer-Schnittstellen gesteuerten Geräte das Leben zu erleichtern.
Der Decoder ist der Schlüssel zur Vermeidung des langen Kalibrierungsprozesses. Er passt das System an die unterschiedlichen Benutzer an. Die Steuerungstechnik könnte genutzt werden, um einen Rollstuhl nur mit den Gedanken zu lenken. An einem solchen Gerät arbeitet das Millán-Team gerade. (pte)