PMI: Tiefere Einkaufspreise in der Industrie

PMI: Tiefere Einkaufspreise in der Industrie
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Archiv | 07.04.2023 | Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) hat im März weiter nachgegeben und liegt damit den dritten Monat in Folge unterhalb der Wachstumsschwelle. Trotz tieferem Auftragsbestand konnte das Produktionsvolumen aber gehalten werden und der Personalaufbau dauerte an. Erstmals seit 2020 sinken die Preise im Einkauf im Durchschnitt wieder und die Lieferfristen nahmen abermals verbreiteter ab als im Vormonat.

Der mehr auf den Binnenkonsum ausgerichtete Dienstleistungs-PMI hat im März zwar ebenfalls nachgegeben, er verbleibt aber oberhalb der Wachstumsschwelle. Zudem lässt der gute Auftragsbestand eine weiterhin rege Geschäftstätigkeit erwarten. Die Preise steigen zwar weiter an, dies aber zumindest deutlich weniger verbreitet als im Vormonat.

 

Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) für die Industrie notiert im März mit 47.0 Zählern wie bereits in den zwei Vormonaten unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Mit einem Minus von 1.9 Punkten hat der Industrie-PMI im Vergleich zum Februar sogar weiter nachgegeben. Abgenommen hat insbesondere der Auftragsbestand, die entsprechende Subkomponente gab um 5.5 Punkte nach und notiert mit 40.8 Zählern auf dem tiefsten Stand seit Juni 2020. Die Tatsache, dass 39% der Unternehmen weniger gut gefüllte Auftragsbücher vermelden, lässt keine rasche Erholung in den kommenden Monaten erwarten. Dementsprechend erstaunt nicht, dass die Unternehmen im Einkauf und bei der Lagerbewirtschaftung äusserst vorsichtig agieren. So nimmt die Einkaufsmenge in der Summe ab, während die Einkaufs- und die Verkaufslager trotz im Durchschnitt sinkender Preise und verbesserter Lieferbedingungen nur wenig aufgestockt werden.


Vermehrt fallende Einkaufspreise und kürzere Lieferfristen
Tatsächlich lag die Subkomponente «Einkaufspreise» im März zum ersten Mal seit August 2020 wieder unterhalb der Wachstumsschwelle. Mit 43.9 Zählern notiert sie sogar auf dem tiefsten Stand seit rund sieben Jahren. Nur noch 14% der Unternehmen sahen sich vergangenen Monat mit steigenden Einkaufspreisen konfrontiert – vor einem Jahr waren es noch 91%. Umgekehrt sanken die Einkaufspreise im März bei beinahe jedem fünften Unternehmen. Vor einem Jahr war dies noch bei keinem einzigen Unternehmen der Fall. Auch die Liefersituation entspannte sich weiter: Im März meldete immerhin mehr als jedes vierte Unternehmen kürzere Wartezeiten.

Konzept des PMI

Das Konzept des PMI ist einfach und wird in den USA seit über 50 Jahren mit Erfolg angewandt. Für die Schweizer PMI Industrie und Service liefern über 450 Einkaufsmanager mit ihren monatlichen Angaben anhand eines standardisierten Online-Fragebogens die Basis zum Index. Sie geben an, wie sich die Performance im laufenden Monat im Vergleich zum Vormonat verändert hat. Die Fragen sind qualitativer Art, d.h. die Einkaufsmanager schätzen ein, ob das Aktivitätsniveau höher, gleich oder tiefer liegt als im vorhergehenden Monat. Credit Suisse Economic Research kommentiert und analysiert die aggregierten Antworten.


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