PMI: Stabil trotz höherer Zölle

PMI: Stabil trotz höherer Zölle
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06.09.2025 | Der procure.ch Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg im August trotz der Einführung hoher US-Zölle aufSchweizer Importe leicht um 0,2 Punkte auf 49,0.

Der PMI für den Dienstleistungssektor stabilisierte sich im August auf niedrigem Niveau, nachdem er in den beiden Vormonaten deutlich zurückgegangen war.

 

Rund vierzig Prozent der Industrieunternehmen – zehn Prozentpunkte mehr als noch im Juli – gaben an, in den letzten zwölf Monaten von einem Anstieg protektionistischer Massnahmen betroffen gewesen zu sein.

 

Der procure.ch Einkaufsmanagerindex (PMI) notierte im August mit 49,0 Punkten zwar marginal höher als im Juli (48,8 Punkte), bleibt aber bereits den 32. Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die Stimmung der Einkaufsmanager blieb über die Sommermonate weitgehend unverändert. Die jüngsten Entwicklungen, einschliesslich hoher Zölle auf Schweizer Exporte, hatten nur wenig Einfluss auf das allgemeine Geschäftsklima.

 

Produktion weitet sich aus


Die Entwicklung der Subkomponenten zeigt im August ein gemischtes Bild: Die Produktionskomponente verzeichnete einen kräftigen Anstieg von 49,6 auf 55,4 Punkte – der erste Wert über der 50-Punkte-Marke seit Oktober 2024. Auch die Auftragsbestandskomponente erholte sich nach dem Rückgang im Vormonat leicht, signalisiert aber weiterhin einen Rückgang der Aufträge. Im Gegensatz dazu beschleunigte sich der Stellenabbau in der Industrie. Die entsprechende Komponente fiel von 48,9 auf 46,4 Punkte.


Die Lieferfristenkomponente sank im August um 7,8 auf 51,4 Punkte – der stärkste Rückgang seit Mai 2020, als sich die Lieferfristen von den pandemiebedingten Unterbrechungen zu erholen begannen. Die Lagerbestände im Einkauf reagierten nicht auf die Stabilisierung der Lieferketten zumal die Komponente deutlich unter der Wachstumsschwelle blieb.. Die Lagerbestände im Verkauf haben sich weiter erholt; die entsprechende Komponente deutet nun nicht mehr auf einen Lagerabbau hin. Die Einkaufspreiskomponente stieg im August um 4 auf 54,7 Zähler, wobei insbesondere bei Agrarprodukten, elektronischen Komponenten und Stahlgütern Preisanstiege gemeldet wurden.

Konzept des PMI

Über 430 Einkaufsmanager liefern mit monatlichen Angaben die Basis zum Index: anhand eines standardisierten Online-Fragebogens, anonym und mittels qualitativer Einschätzung. Sie geben lediglich an, ob das Aktivitätsniveau verschiedener Kennzahlen höher, gleich oder tiefer liegt als im vorhergehenden Monat. Das Economic-Research-Team der UBS Switzerland AG analysiert und kommentiert anschliessend die aggregierten Antworten.


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