PMI Schweiz praktisch unverändert im Juli

PMI Schweiz praktisch unverändert im Juli
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09.08.2025 | Der procure.ch Einkaufsmanagerindex (PMI) ging im Juli von 49,6 auf 48,8 Punkte zurück und verlieb damit unter der Wachstumsschwelle. Der PMI bewegt sich seit Januar 2023 unter der 50-Punkte-Marke.

Der Rückgang des Industrie-PMI geht auf die Auftragsbestand-Komponente zurück, während Lieferfristen und die Lagerbestände im Einkauf den PMI im Juli unterstützten.

 

Rund die Hälfte der Industrieunternehmen erwartet in den kommenden zwölf Monaten einen Anstieg protektionistischer Massnahmen, rund ein Drittel hat in den letzten zwölf Monaten einen Anstieg solcher Massnahmen beobachtet.

 

 

Der procure.ch Einkaufsmanagerindex (PMI) verzeichnete im Juli einen geringfügigen Rückgang von 49,6 auf 48,8 Punkte. Er blieb damit auf dem Niveau von August 2024 bis März 2025, bevor er im April und Mai dieses Jahres eingebrochen war. Trotz der Verbesserung im Vergleich zum Frühjahr verbleibt der PMI unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Er bewegt sich seit Januar 2023 unter dieser Marke. Die Energiekrise, die schwache Konjunktur in der Eurozone und jüngst der Handelsstreit mit den USA haben in den letzten 2,5 Jahren auf der Stimmung der Einkaufsmanager gelastet.


Volatiler Auftragsbestand


Die Produktionskomponente verharrte im Juli praktisch unverändert bei 49,6 Punkten. Ohne die Saisonbereinigung wäre die Produktion auf 43,7 Punkte zurückgefallen. Allerdings ist im Juli eine Produktionsverlangsamung die Regel. Die Komponente des Auftragsbestands ist deutlich gesunken von 50,4 auf 43,9 Punkte. Diese Komponente zeigt seit dem Frühjahr eine starke Volatilität. Im Juni ist sie um 15 Punkte angestiegen.


Die Lieferfristenkomponente stieg deutlich an auf 59,2 Punkte. Das ist der höchste Wert seit Juli 2022. Einkaufsmanager meldeten höhere Lieferfristen bei elektronischen Bauteilen und Halbleitern. Auch die Komponente der Lagerbestände im Einkauf ist im Juli deutlich angestiegen. Das ging einher mit einem Anstieg der Komponente Lagerbestände im Verkauf.


Die Beschäftigungskomponente notiert mit einem Wert von 48,9 Punkten auf dem höchsten Niveau seit Februar und deutet auf eine fast stabile Beschäftigungslage hin. Im April und Mai rapportierten noch fast 25 Prozent der Unternehmen eine tiefere Beschäftigung im Vergleich zum Vormonat und nur 10 Prozent eine höhere. Bei den Einkaufspreisen hielten sich höhere und tiefere Preise die Waage. Preiserhöhungen wurden bei elektronischen Bauteilen und seltenen Erden gemeldet, tiefere Preise bei Kunststoffen, Blechwaren und Wärmepumpen.

Konzept des PMI

Über 430 Einkaufsmanager liefern mit monatlichen Angaben die Basis zum Index: anhand eines standardisierten Online-Fragebogens, anonym und mittels qualitativer Einschätzung. Sie geben lediglich an, ob das Aktivitätsniveau verschiedener Kennzahlen höher, gleich oder tiefer liegt als im vorhergehenden Monat. Das Economic-Research-Team der UBS Switzerland AG analysiert und kommentiert anschliessend die aggregierten Antworten.


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