PMI: Schwache Produktionstätigkeit

PMI: Schwache Produktionstätigkeit
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Archiv | 04.11.2023 | Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) ist im Oktober auf 40,6 Punkte gefallen (September: 44,9 Punkte), was für einen Rückgang der Produktionstätigkeit in der Schweiz spricht. Die Produktion schrumpfte stärker als im September und die niedrigen Auftragsbestände bieten wenig Anlass zur Hoffnung auf eine rasche Erholung.

Der PMI für den Dienstleistungssektor hielt sich besser. Er sank im Oktober lediglich um 0,6 auf 52,2 Punkte und verharrte somit oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der aktuelle Indexstand deutet auf eine leicht positive Dynamik im Dienstleistungssektor hin. Die Auftragseingänge stiegen erfreulicherweise den zweiten Monat in Folge, bei den Auftragsbeständen wurde erstmals seit Mai 2023 eine Zunahme verzeichnet.

 

Der procure.ch PMI fiel im Oktober auf ein tiefes Niveau. Mit 40,6 Punkten verfehlte der Index die Wachstumsschwelle von 50 Punkten und liess damit im zehnten Monat in Folge einen Rückgang der Produktionstätigkeit erkennen. Seit der ersten PMI-Umfrage im Januar 1995 stand der Indikator nur zwölfmal unter der Marke von 40,6 Punkten. Das zeigt, wie schwierig die Bedingungen für Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe aktuell sind. Auch im Detail macht die Umfrage nicht allzu viel Hoffnung. Die Produktionstätigkeit ging rascher zurück als im September, während die Auftragsbestände den zehnten Monat in Folge schrumpften. Die Einkaufsbestände sanken ebenfalls, die Lagerbestände fertiger Erzeugnisse hingegen blieben im Vergleich zum Vormonat stabil.


Der verhaltene kurzfristige Ausblick der Unternehmen zeigt sich im Rückgang der Einkaufsmengen und an ihren Belegschaften, die bestenfalls unverändert blieben. Etwas positiver wirkten die anhaltende Normalisierung der Lieferzeiten, die sich erneut verkürzten, sowie der achte Rückgang der Einkaufspreise in Folge. Alles in allem steht der Industriesektor erheblich unter Druck. Gründe hierfür sind die schwache Exportnachfrage, insbesondere aus dem Euroraum, sowie die Aufwertung des Schweizer Frankens, die die Schweizer Exportgüter verteuerte.

Konzept des PMI

Das Konzept des PMI ist einfach und wird in den USA seit über 50 Jahren mit Erfolg angewandt. Für die Schweizer PMI Industrie und Service liefern über 430  Einkaufsmanager mit ihren monatlichen Angaben anhand eines standardisierten Online-Fragebogens die Basis zum Index. Sie geben an, wie sich die Performance im laufenden Monat im Vergleich zum Vormonat verändert hat. Die Fragen sind qualitativer Art, d.h. die Einkaufsmanager schätzen ein, ob das Aktivitätsniveau höher, gleich oder tiefer liegt als im vorhergehenden Monat. UBS kommentiert und analysiert die aggregierten Antworten.


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