PMI: Produktionsvolumen in der Industrie bricht ein

PMI: Produktionsvolumen in der Industrie bricht ein
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Archiv | 06.05.2023 | Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) ist im April weiter zurückgegangen und verbleibt den vierten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle. Insbesondere das Produktionsniveau hat jüngst deutlich nachgegeben, nachdem es sich bisher als widerstandsfähig erwiesen hatte. Rückläufige Auftragsbestände lassen denn auch keine baldige Trendwende erwarten. Dennoch bleibt die Beschäftigung robust, die Industrieunternehmen stellen trotz Auftragsflaute weiter ein.

Der Schweizer Dienstleistungs-PMI verliert ebenfalls an Schwung, nachdem die Dynamik sowohl bei der Geschäftstätigkeit als auch bei den neuen Aufträgen nachgelassen hat. Er hält sich aber stabil in der Wachstumszone. Während die Preiskomponenten in der Industrie auf Entwarnung an der Inflationsfront hinweisen, hält der Preisdruck im Dienstleistungsbereich an.

 

Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) für die Industrie fällt im April weiter auf 45.3 Zähler (–1.7 Punkte) und notiert damit den vierten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle. Eine schlechte Nachricht ist, dass die Schweizer Industrie nach mehreren Monaten mit schrumpfenden Auftragsbüchern das Produktionsniveau nicht länger halten konnte. Die Subkomponente Produktion ist im April stark eingebrochen und fällt deutlich unter die Wachstumsschwelle. Im Vergleich zum Vormonat verlor sie 5.9 Punkte, weil mittlerweile merklich weniger Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Produktion berichten als von einer Drosselung.


Mit einem Zählerstand von 44.3 liegt die Subkomponente Produktion sogar knapp unter dem Wert der Industrieflaute von 2019 und fällt auf einen Tiefstand, der mit Ausnahme der Pandemie seit der Finanzkrise nicht mehr erreicht wurde. Dass die Subkomponente Auftragsbestand im April weiter eingebüsst hat (Stand: 39.9), verheisst für die Produktion auch keine unmittelbare Trendwende in den kommenden Monaten.

 

Einkaufsmenge fällt, Verkaufslager füllen sich


Indes füllen sich die Verkaufslager bei mehr und mehr Unternehmen, sodass sie die Nachfrage bedienen können ohne die Produktion auszuweiten. Parallel sind auch die Komponenten Einkaufsmenge und -lager deutlich gesunken. Infolge des niedrigeren Auftragsbestands fahren die Unternehmen ihre Beschaffungen zurück. Dazu dürfte auch beitragen, dass weniger vorsorgliche Vorratsbildung stattfindet, nachdem sich die Beschaffungslage deutlich entspannt hat. Zwar berichten im April wieder mehr Unternehmen von längeren Lieferfristen, die entsprechende Subkomponente bleibt aber weit entfernt von den Niveaus des akuten Lieferkettenstresses im letzten Jahr. Zudem fallen die Einkaufspreise weiter. Nur noch 11% der teilnehmenden Einkaufsmanager sieht sich mit steigenden Preisen konfrontiert. Vor einem Jahr waren dies noch 90% der teilnehmenden Unternehmen.

Konzept des PMI

Das Konzept des PMI ist einfach und wird in den USA seit über 50 Jahren mit Erfolg angewandt. Für die Schweizer PMI Industrie und Service liefern über 450  Einkaufsmanager mit ihren monatlichen Angaben anhand eines standardisierten Online-Fragebogens die Basis zum Index. Sie geben an, wie sich die Performance im laufenden Monat im Vergleich zum Vormonat verändert hat. Die Fragen sind qualitativer Art, d.h. die Einkaufsmanager schätzen ein, ob das Aktivitätsniveau höher, gleich oder tiefer liegt als im vorhergehenden Monat. Credit Suisse Economic Research kommentiert und analysiert die aggregierten Antworten.


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