Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) für die Industrie hat im Oktober um 2.7 Punkte nachgegeben. Mit einem Wert von 65.4 Zählern liegt der Industrie-PMI aber nach wie vor weit über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die boomhafte Erholung dauert demnach an und der solide Auftragsbestand (notiert auf 66.8 Zählern) verheisst einen positiven Ausblick. Die Produktionssteigerungen waren aber weniger verbreitet als in den vorangehenden acht Monaten, gab doch die entsprechende Subkomponente um 3.8 Punkte nach.
Ein Grund für die Verlangsamung der Produktionsdynamik dürften Schwierigkeiten in der Beschaffung sein. Nach wie vor nehmen die Lieferfristen zu, wenn auch zumindest etwas weniger verbreitet als in den Vormonaten. Zudem steigen die Einkaufspreise verbreitet an; 82% der Teilnehmer müssen mehr für Vorleistungen bezahlen.
Als Folge der Unsicherheiten in der Beschaffung stocken die Unternehmen die Lagerbestände auf: Mittlerweile füllen sich nicht nur die Einkaufs- sondern auch die Verkaufslager. Höhere Lagerbestände sind konjunkturell ein zweischneidiges Schwert: Bei steigender Nachfrage erlauben sie eine rasche Auslieferung, bei sinkender Nachfrage werden sie aber zur Bürde. Angesichts der allgemein positiven Dynamik darf die Lagerentwicklung aber wohl bis auf Weiteres als positive Entwicklung gedeutet werden.
Konzept des PMI
Das Konzept des PMI ist einfach und wird in den USA seit über 50 Jahren mit Erfolg angewandt. Für die Schweizer PMI Industrie und Service liefern über 300 Einkaufsmanager mit ihren monatlichen Angaben anhand eines standardisierten Online-Fragebogens die Basis zum Index. Sie geben an, wie sich die Performance im laufenden Monat im Vergleich zum Vormonat verändert hat. Die Fragen sind qualitativer Art, d.h. die Einkaufsmanager schätzen ein, ob das Aktivitätsniveau höher, gleich oder tiefer liegt als im vorhergehenden Monat. Credit Suisse Economic Research kommentiert und analysiert die aggregierten Antworten.