PMI: Industrietätigkeit schwach,
Verbesserung im Dienstleistungssektor

PMI: Industrietätigkeit schwach, Verbesserung im Dienstleistungssektor
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Archiv | 06.01.2024 | Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) stieg im Dezember auf 43,0 Punkte (November: 42,1 Punkte), blieb jedoch trotz leichter Verbesserung im zwölften Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle.

Sowohl die Produktion als auch der Auftragsbestand verharrten auf niedrigem Niveau. Eine rasche Erholung der Industrietätigkeit in der Schweiz erscheint demnach weiter unwahrscheinlich.

 

Der PMI für den Dienstleistungssektor hingegen erreichte im Dezember 2023 die Marke von 56,9 Punkten und damit den höchsten Stand seit Juni 2022. Dies spricht für ein solides Wachstum in diesem Sektor.

 

Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) zeigte im Dezember mit 43,0 Punkten zwar eine leichte Verbesserung gegenüber November (42,1 Punkte), verharrte aber unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die meisten Umfragekomponenten bewegten sich im unteren Bereich. Die Produktionskomponente fiel auf 43,6 Punkte (November 46,6 Punkte). Die Auftragsbestände verbesserten sich geringfügig, erreichten aber dennoch nur 39,8 Punkte. Dies ist der zwölfte Monat in Folge, in dem die Wachstumsschwelle verfehlt wurde, und spricht für weiterhin schrumpfende Auftragsbücher. Angesichts der schwachen Nachfrage haben Unternehmen im Industriesektor ihre Einkäufe weiter zurückgefahren. Gleichermassen gingen die Einkaufsbestände sowie die Bestände fertiger Erzeugnisse erneut zurück. Eine rasche Erholung der Produktionstätigkeit in der Schweiz erscheint angesichts dieser Zahlen unwahrscheinlich.

 

Die weltweit rückläufige Warenpreisinflation spiegelte sich in der Einkaufspreiskomponente, die im Dezember unter der Wachstumsschwelle blieb. Dies spricht für sinkende Preise. Die Lieferzeiten der Anbieter wurden ebenfalls den zwölften Monat in Folge verkürzt. Die Beschäftigung stieg auf 49,2 Punkte gegenüber 46,0 Punkten im November, konnte die Wachstumsschwelle jedoch ebenfalls nicht überwinden. Mit der Veröffentlichung der PMI-Daten für Dezember endet für den Schweizer Industriesektor ein kompliziertes Jahr. Die Umfragedaten für Dezember sprechen ausserdem dafür, dass auch der Beginn des neuen Jahres für den Sektor nicht weniger schwierig werden dürfte.

Konzept des PMI

Das Konzept des PMI ist einfach und wird in den USA seit über 50 Jahren mit Erfolg angewandt. Für die Schweizer PMI Industrie und Service liefern über 430  Einkaufsmanager mit ihren monatlichen Angaben anhand eines standardisierten Online-Fragebogens die Basis zum Index. Sie geben an, wie sich die Performance im laufenden Monat im Vergleich zum Vormonat verändert hat. Die Fragen sind qualitativer Art, d.h. die Einkaufsmanager schätzen ein, ob das Aktivitätsniveau höher, gleich oder tiefer liegt als im vorhergehenden Monat. UBS kommentiert und analysiert die aggregierten Antworten.


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