Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) für die Industrie notiert im Dezember mit 62.7 Zählern wie seit fast eineinhalb Jahren weiterhin deutlich über der Wachstumsschwelle. Mit einem Plus von 0.2 Punkten hat der Industrie-PMI im Vergleich zum November geringfügig zugenommen (vgl. Abb. 1). Damit wird der Abwärtstrend seit dem Höchststand von 71.1 Punkten im Juli 2021 vorerst gebremst. Verantwortlich dafür sind leichte Verbesserungen in fast allen Subkomponenten. Im Dezember gewann die Produktion nach einem bescheideneren Wachstum im November deutlich an Dynamik. Auch die Subkomponente «Auftragsbestand» hat leicht zugenommen; sie zeigt mittlerweile seit über einem Jahr gut gefüllte Auftragsbücher an. Dieser optimistische Ausblick spiegelt sich auch in der Beschäftigung wieder. Wie schon seit mehreren Monaten stellt ein Viertel der teilnehmenden Betriebe zusätzliche Arbeitskräfte ein, um die gestiegene Nachfrage zu bewältigen.
Lieferschwierigkeiten verschlechtern sich nicht weiter
Die angespannte Beschaffungslage stellt die Unternehmen dagegen weiterhin vor Herausforderungen. Zwar gibt es erste vorsichtige Anzeichen, dass sich die Lieferschwierigkeiten zumindest nicht weiter verschlechtern: Die Lieferfristen verlängern sich nicht mehr auf derartig breiter Front wie bisher, während die Unternehmen ihren Lagerbestand an Fertigprodukten den dritten Monat in Folge aufgestockt haben. Dies erlaubt bei anhaltend hoher Nachfrage eine rasche Auslieferung. Allerdings melden immer noch viele Unternehmen steigende Einkaufspreise.
Konzept des PMI
Das Konzept des PMI ist einfach und wird in den USA seit über 50 Jahren mit Erfolg angewandt. Für die Schweizer PMI Industrie und Service liefern über 300 Einkaufsmanager mit ihren monatlichen Angaben anhand eines standardisierten Online-Fragebogens die Basis zum Index. Sie geben an, wie sich die Performance im laufenden Monat im Vergleich zum Vormonat verändert hat. Die Fragen sind qualitativer Art, d.h. die Einkaufsmanager schätzen ein, ob das Aktivitätsniveau höher, gleich oder tiefer liegt als im vorhergehenden Monat. Credit Suisse Economic Research kommentiert und analysiert die aggregierten Antworten.