PMI: Abwärtstrend in der Industrie verlangsamt sich

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Industriekonjunktur bleibt negativ

PMI: Abwärtstrend in der Industrie verlangsamt sich
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Archiv | 07.10.2023 | Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) ist im September den zweiten Monat in Folge angestiegen. Trotzdem verharrt der Industrie-PMI weiterhin unterhalb der Wachstumsschwelle. Der Rückgang der Produktionsdynamik hat sich markant verlangsamt und der Auftragsbestand nimmt nicht mehr derart verbreitet ab wie im Vormonat. Zudem bleibt die Arbeitsmarktlage weiterhin robust. Der Abbau der Vorproduktlager hat sich indes etwas beschleunigt.

Der Dienstleistungs-PMI ist im September oberhalb der Wachstumsschwelle sogar leicht nach oben geklettert, dies insbesondere dank einer markanten Beschleunigung der Geschäftstätigkeit. Die Auftragslage bleibt aber angespannt, was dem Wachstumspotenzial Grenzen setzt. Zudem überwiegt den zweiten Monat in Folge der Anteil der Unternehmen, die steigende Preise im Einkauf rapportieren, gegenüber denjenigen mit Preissenkungen. Auch die Verkaufspreise sind im September in der Summe wieder angestiegen.

 

Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) für die Industrie ist im September um 5,0 Punkte angestiegen, dies nach einem Anstieg um 1,4 Punkte im August. Mit 44,9 Zählern liegt der Industrie-PMI aber weiterhin unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Seit mittlerweile neun Monaten ist damit die Industriekonjunktur in der Schweiz rückläufig. Einzelne Monatswerte sollten nicht überinterpretiert werden, doch scheint sich mittlerweile immerhin die Abwärtsdynamik zu verlangsamen.

 

Produktion weniger verbreitet rückläufig

Zu verdanken ist die Verbesserung im September insbesondere einer weniger negativen Produktionsdynamik als im Vormonat. Die entsprechende Subkomponente ist im Berichtsmonat um 9,4 Zähler nach oben geklettert und notiert mit 48,5 Punkten vergleichsweise knapp unterhalb der Wachstumsschwelle auf dem höchsten Stand seit Juni dieses Jahres. Auch die Subkomponente «Auftragsbestand» machte Boden gut. Trotz Anstieg um 8,8 Zähler liegt sie mit 42,3 Punkten aber weiterhin unter der 50er-Marke, die Wachstum und Rückgang trennt. Die Tatsache, dass rund 41 Prozent der Teilnehmenden einen sinkenden Auftragsbestand melden, lässt keine markante Beschleunigung der Produktionsdynamik in den kommenden Monaten erwarten.


Robuste Arbeitsmarktlage und kaum Inflationsdruck

Angesichts der verhaltenen Aussichten erstaunt nicht, dass die Unternehmen im Einkauf und bei der Lagerbewirtschaftung äusserst vorsichtig agieren. So nimmt die Einkaufsmenge in der Summe ab und die Einkaufslager werden sogar noch verbreiteter abgebaut als im Vormonat. Die Subkomponente «Lager Einkauf» ist im September unterhalb der Wachstumsschwelle um 4,5 Punkte gesunken. Positiv hervorzuheben ist derweil, dass die Beschäftigungslage weiterhin robust bleibt. Die Subkomponente «Beschäftigung» ist im September sogar wieder über die Wachstumsschwelle geklettert, unter die sie in den zwei Vormonaten zwischenzeitlich gerutscht war. Tendenziell halten sich die Unternehmen, die Personal abbauen, und solche, die Personal aufbauen, seit Monaten ungefähr die Waage. Zudem hat sich die Einkaufssituation in der Industrie deutlich entspannt: Lediglich 7 Prozent der Unternehmen melden noch höhere Einkaufspreise und sogar nur 4 Prozent sehen sich mit längeren Lieferfristen konfrontiert.

Konzept des PMI

Das Konzept des PMI ist einfach und wird in den USA seit über 50 Jahren mit Erfolg angewandt. Für die Schweizer PMI Industrie und Service liefern über 430  Einkaufsmanager mit ihren monatlichen Angaben anhand eines standardisierten Online-Fragebogens die Basis zum Index. Sie geben an, wie sich die Performance im laufenden Monat im Vergleich zum Vormonat verändert hat. Die Fragen sind qualitativer Art, d.h. die Einkaufsmanager schätzen ein, ob das Aktivitätsniveau höher, gleich oder tiefer liegt als im vorhergehenden Monat. UBS kommentiert und analysiert die aggregierten Antworten.


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