Neuer Katalysator braucht nur heißes Wasser

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Auch gemeinsam organische wie auch
anorganische Stoffe gebildet und miteinander verbunden

Neuer Katalysator braucht nur heißes Wasser
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Kochendes Wasser: Daraus entstand Katalysator oft mit Gifteinsatz (Foto: _szczurek/pixabay.de)
Archiv | 25.06.2022 | Forscher der Universität Konstanz haben erstmals organische Stoffe schadstofffrei durch das Erhitzen in heißem Wasser hergestellt. Zudem ist es dem Team gelungen, mittels dieser sogenannten Hydrothermalsynthese im selben Reaktionsgefäß gemeinsam organische und anorganische Stoffe zu bilden und miteinander zu verbinden. Details wurden im "Journal of Materials Chemistry A" publiziert.

Nur Licht erforderlich

Den Experten nach bedeutet die Verbindung konkret die Umschließung organischer Farbmoleküle mit einem anorganischen Festkörper. Das hybride Material funktioniert bei Lichteinfluss wie ein Katalysator, der als Festkörper mehrfach einsetzbar ist. Mit Licht als Energiequelle kommt als weiterer Vorteil die umweltfreundlichste Ressource überhaupt zum Einsatz, heißt es.

 

Dass die Herstellung des Hybridmaterials völlig ohne toxische Lösungsmittel auskommt, ist umso bemerkenswerter, als die Experten mit Farbmolekülen arbeiten, zu deren Synthese normalerweise hochgiftige Chemikalien gebraucht werden. Der Kern der neuen Substanz, die in heißem Wasser entstanden ist, wird von Farbstoffmolekülen gebildet, die als Lösung vorliegen, während das sie umgebende Material die Eigenschaften eines Festkörpers hat.

 

Wiederverwendbarkeit

Die von den Forschern verwendeten Farbmoleküle können Licht absorbieren und Reaktionen katalysieren. Die Tatsache, dass sich das Hybridmaterial nach außen wie ein Festkörper verhält, hat obendrein den großen Vorteil, dass es im Gegensatz zu einer Lösung, die nach Gebrauch entsorgt werden muss, immer wieder als Katalysator eingesetzt werden kann.

 

Die Anwendung des Katalysators zielt auf kleine organische Moleküle ab, die bei Medikamenten eine Rolle spielen. Grundsätzlich ist die Methode aber für jegliche chemische Reaktion und damit die Herstellung jeglicher synthetischen Produkte relevant, heißt es. Und während für die Synthese des hybriden Materials noch Wasser erhitzt werden muss, ist der katalytische Effekt durch Lichtenergie völlig ohne Ressourcenverbrauch zu haben. (pte)


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