Bei diesem Verfahren stehen die Achsen von Werkzeug und Werkstück in einem definierten Winkel zueinander, wobei beide sehr präzise gekoppelt miteinander rotieren müssen. Durch diese Schrägstellung des Werkzeugs entsteht eine Relativbewegung, welche das Material der Zahnflanken abtrennt. Mit Hilfe einer zusätzlichen Vorschubbewegung kann die vollständige Zahnbreite bearbeitet werden. Durch den kontinuierlichen Prozess ist das Wälzschälen deutlich schneller als das Stoßen und kann mit hoher Bearbeitungsgeschwindigkeit erfolgen. Das Verfahren eignet sich für die Bearbeitung von Innen- und Außenverzahnungen an rotationssymmetrischen Werkstücken. Es kann auch für schwer zerspanbare Werkstoffe eingesetzt werden und steht gleichermaßen für eine exzellente Oberflächengüte und Maßgenauigkeit. Dabei erfordert das komplexe Verfahren eine präzise Steuerung der Werkzeugbewegungen.
Prozess, Prozessauslegung, Maschine: SkiveAll bringt's zusammen. © Fraunhofer IWU
SkiveAll Basic und 3D
Die speziell entwickelte Software SkiveAll unterstützt Anwender bei der Auslegung von Wälzschälprozessen – von der Werkstückdefinition über die kinematische Auslegung bis hin zur Berechnung der Werkzeuggeometrie sowie der Prozessanalyse. Die Software ist dabei modular aufgebaut; der zentrale Baustein ist das Auslegungsmodul SkiveAll Basic. Hier werden auf Grundlage von Informationen zur Werkstückgeometrie mehrere Technologievarianten entworfen, geprüft und optimiert. Zur Berechnung des Werkzeugprofils sowie der exakten Simulation von Bearbeitungstechnologien kommt das Modul SkiveAll 3D zum Einsatz. Für die Integration der im Modul Basic erzeugten Technologievarianten steht eine Import-Schnittstelle zur Verfügung. Bereits seit 2016 bietet das Fraunhofer IWU Fachseminare zum Wälzschälen und Einsatz der Softwaremodule Basic und 3D an.
Funktionserweiterung »Maschinenzyklus«
Die jüngste Ausbaustufe von SkiveAll ist sowohl für Maschinenhersteller als auch für Anwender attraktiv. Maschinenherstellern bietet sie die Option, eine direkte Schnittstelle zur Prozessauslegungssoftware SkiveAll Basic herzustellen, um damit Universalmaschinen für das Wälzschälen zu befähigen. Auch Anwender können damit ihre vorhandenen Dreh- oder Fräszentren für Verzahnungsaufgaben fit machen.