Dem Grundprinzip des MX-Systems entsprechend werden die neuen 48-V-Netzteile auf eine Baseplate gesteckt und über die standardisierte Systemschnittstelle, ohne manuelle Verdrahtung, mit der Primärspannung versorgt. Dies kann sowohl die 3-Phasen-Netzspannung als auch die 600-V-DC-Spannung des Antriebsverbunds sein. Über die zweite MX-System-Schnittstelle werden die Netzteile – wie sämtliche MX-System-Funktionsmodule – zu Teilnehmern im EtherCAT-Netzwerk. Diese Datenschnittstelle bietet zudem die Möglichkeit, die 48-V-Spannung in die Baseplate einzuspeisen. Dort können die 48 V DC wie auch die 24 V DC von den entsprechenden Funktionsmodulen verwendet werden.
Die häufigsten Anwendungsfälle für die neuen Netzteil-Module sind Motion-Applikationen. Hier bietet das Portfolio des MX-Systems bereits Funktionsmodule, welche 48 V als Leistungsspannung für Servoantriebe und Schrittmotoren bereitstellen. Entsprechende Netzteile mit 10 A und 20 A Ausgangsstrom wurden mit der Markteinführung des MX-Systems angekündigt. Während diese Module ausschließlich in die Backplane einspeisen, sind die neuen 40-A-Varianten so konzeptioniert, dass zusätzlich über Steckverbinder auf der Vorderseite des Funktionsmoduls 48-V-DC-Geräte direkt angeschlossen werden können. Zur Verfügung stehen folgende Netzteil-Ausführungen:
- eine Modul-Variante mit M12-Steckverbindern für den Anschluss
von insgesamt sechs dezentralen Servoantrieben AMI8100, - eine Ausführung mit zwei B23-Steckverbindern für den Anschluss
von Einspeisesegmenten des Transportsystems XTS, - ein Netzteil-Modul für den Anschluss eines Basismoduls
des modularen Industrieroboters ATRO, - eine Netzteil-Variante ohne Steckverbinder für den direkten
Leitungsanschluss, die ausschließlich in die Backplane einspeist.
Entsprechend der normativen Anforderungen sind bei den Netzteilen für jeden ausgangsseitigen Steckplatz Maßnahmen für den Schutz der Leitungen und Kabel integriert. Es lassen sich auch mehrere Netzteile auf eine Baseplate aufstecken und parallel betreiben, um u. a. Lastspitzen an den Ausgängen auszugleichen. Über die frontseitigen Steckverbinder ist nicht nur die Spannungsversorgung der externen Geräte möglich, sondern auch der direkte Anschluss an das EtherCAT-Netzwerk. Eine weitere Besonderheit ist die Fähigkeit der Netzteile, die beispielsweise beim Abbremsen von Servomotoren entstehende generatorische Energie direkt in das Versorgungsnetz der Maschine zurückzuspeisen. Dadurch können zusätzliche externe Bremswiderstände entfallen. Wie alle MX-System-Module unterstützen auch die neuen Netzteile die Beckhoff Service App für die komfortable Diagnose der Hardware.