Gyroskopische Selbststabilisierung
Neben der enormen Wendigkeit erhebt der Roboter ein martialisches Geschrei, um die Verbrecher einzuschüchtern und versprüht sogar Reizgas, wenn er sie erreicht hat. Die meisten geben dann auf und können von Kollegen festgenommen werden, heißt es. Oder der neue Kollege wirft gekonnt ein Netz aus, in dem sich der Verbrecher verheddert. Damit der Roboter gezielt rollen kann, stabilisiert er sich selbst, so wie ein Segway, der nicht umfällt, obwohl er nur zwei Räder hat. Gyroskopische Selbststabilisierung nennt sich die Technik.
Der Roboter-Polizist verfügt über GPS zur Positionsbestimmung, sowie über mehrere Kameras und Ultraschallsensoren, um die Umgebung zu sehen, nicht gegen Menschen und andere Hindernisse zu stoßen und Verbrecher zu verfolgen. Die Polizei kann ihn auch einsetzen, um nicht genehmigte Demonstrationen aufzulösen, ohne die Teilnehmer zu gefährden. Der Roboter hat einen Durchmesser von etwa 70 Zentimetern, fordert Demonstranten dann mit sonorer Stimme auf, sich zu zerstreuen. Derzeit wird er von Polizeistreifen in einem Gewerbegebiet in Wenzhou in der Provinz Zhejiang an der Südostküste Chinas getestet.
Gesichtserkennung mit KI an Bord
Rotunbot hat noch weitere eher verborgene Fähigkeiten. Die Bilder, die seine Kameras aufnehmen, werden mithilfe Künstlicher Intelligenz ausgewertet, sodass er gesuchte Verbrecher gewissermaßen im Vorbeirollen erkennen und gleich danach verfolgen kann. Angesichts der Menschenrechtsverletzungen in China ist allerdings zu befürchten, dass der kugelige Kollege nicht ausschließlich rechtlich einwandfrei eingesetzt wird. (pte)
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