Keine 08/15-Kamera
Auf Basis Künstlicher Intelligenz verarbeitet das Hightech-Auge die Infos der drei Perowskit-Fotosensoren und setzt sie zu Bildern zusammen. Kann doch jede Smartphone-Kamera, könnte man einwenden. "Aber nicht so gut wie unser Gerät", sagt Forscher Kai Wang. Normale Fotosensoren auf Siliziumbasis erfassen nur Licht, sie unterscheiden nicht nach Farben. Um das zu ändern, werden Filter eingesetzt, die die Rot-, Grün- und Blautöne trennen. Diese Filter schlucken einen Teil des Lichts, das Objekte aussenden. Zudem verringern sie die Auflösung der Bilder, also die Bildschärfe, und komplizieren den Herstellungsprozess, verteuern ihn also.
Perowskite sind natürlich vorkommende Mineralien mit charakteristischer Struktur. Diese ahmen Forscher in aller Welt nach, setzen aber unterschiedliche Werkstoffe ein, um die jeweiligen Ziele zu erreichen. In den meisten Fällen werden aus diesen Perowskit-Hybriden Solarzellen hergestellt, die einen hohen Wirkungsgrad haben, weil das Material rekordverdächtig viel Licht einfängt und in Strom umwandelt.
Batterielose Kamera
Genau diese Eigenschaft will Wang in seinem künstlichen Auge zusätzlich nutzen. Die Perowskit-Zapfen sollen nebenbei Licht in elektrische Energie umwandeln, was die Tür zu batterielosen Kameras öffnet. "Die Struktur des Geräts ähnelt Solarzellen, die Licht zur Stromerzeugung nutzen. "Sobald es Licht empfängt, erzeugt es Strom. Wie unsere Augen müssen wir also keine Energie aufwenden, um farbige Bilder zu erzeugen", so Luyao Zheng, Postdoktorand an der Penn State. (pte)