Schlüssel bleibt verdichtete Luft
In einem normalen Triebwerk für Flugzeuge wird die Luft durch Verdichter komprimiert, ehe sie in die Brennkammer gelangt. Dort liefert sie dem Kerosin, das eingespritzt wird, den nötigen Sauerstoff. Die Luft wird verdichtet, damit der Treibstoff optimal verbrennt und größtmögliche Kraft entfaltet. Kampfflugzeuge werden von den nach hinten schießenden Abgasen beschleunigt und angetrieben, bei Passagierflugzeugen wird die Verbrennungsenergie in Rotation umgesetzt. Mächtige Schaufelräder saugen Luft an und stoßen sie nach hinten aus, sodass ein Vortrieb entsteht.
Bei Staustrahltriebwerken "reitet" das Flugzeug ebenfalls auf dem Abgasstrahl, doch die Kompression der Luft geschieht nicht mit einem rotierenden Verdichter, sondern durch das Abbremsen der Luft am Triebwerkseinlass. Das klappt allerdings erst bei hohen Geschwindigkeiten. Wenigstens 900 Kilometer pro Stunde muss ein solcher Flugkörper erreichen, ehe er sich auf sein Staustrahltriebwerk verlassen kann. Das ist das Haupthindernis beim Einsatz dieses Antriebs.
Anfangsbeschleunigung mit Raketen
GE Aerospace hat das Problem gelöst, indem es das Triebwerk, das mit pulverförmigem Sprit statt flüssigem Kerosin versorgt wird, an ein Kampfflugzeug vom Typ Starfighter montierte. Dieser beschleunigte problemlos auf weit mehr als Schallgeschwindigkeit, sodass das Staustrahltriebwerk übernehmen kann. In der Praxis könnte ein Hyperschallflugzeug mit Raketen auf die Startgeschwindigkeit beschleunigt werden, die anschließend abgeworfen würden.
Zumindest für Passagierflugzeuge wäre das keine praktikable Lösung, betonen die Wissenschaftler. Das Unternehmen hat allerdings ein anderes Problem gelöst. Beim Verdichten der Luft entstehen hohe Temperaturen, die das Triebwerk beschädigen könnten. Das haben die Ingenieure in Cincinnati eigenen Angaben nun jedoch in den Griff bekommen. (pte)
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