Erstes volles Betriebsjahr
Die Hybridfarm, auch Agrartunnel genannt, hat Joshua Pearce mit seinem Team entwickelt. Die Forscher haben nach einer Möglichkeit gesucht, Lebensmittel in größeren Mengen als bisher auf der gleichen Fläche zu produzieren, und das zu allen Jahreszeiten. Die Farm befindet sich derzeit in ihrem ersten vollen Betriebsjahr.
"Tunnel" klingt zwar nach Finsternis. Doch in diesem Fall fällt mildes Außenlicht hinein, ergänzt von Leuchtdioden. Die opaken Wände und Decken bestehen aus halbdurchlässigen Solarzellen, die Strom für die künstliche Beleuchtung produzieren, im Winter auch für die Beheizung. Um sicherzustellen, dass es niemals an Strom fehlt, ist außerhalb des Tunnels eine zusätzliche Photovoltaikanlage installiert.
Geschlossener Kreislauf
Für den Anbau haben die beteiligten Agrarwissenschaftler zwei Techniken ausgewählt, die im Freiland nicht machbar sind: Aeroponik und Hydroponik. Bei der Aeroponik befinden sich die Wurzeln in einem geschlossenen Behälter. Sie werden ständig einem feinen Nebel aus Wasser ausgesetzt, das mit Nährstoffen angereichert ist. Erde ist überflüssig, genauso wie bei der Hydroponik. Bei dieser Anbautechnik befinden sich die Wurzeln in Wasser, das mit Nährstoffen angereichert ist.
In beiden Fällen ist der Wasser-Dünger-Kreislauf geschlossen. Da auch der Tunnel künstlich belüftet ist, können keine Schadinsekten oder Pilze eindringen, die die Ernte gefährden würden. Eine Software, die sich auf Künstliche Intelligenz stützt, kontrolliert Wachstum und Nährstoffversorgung.
"Unsere Lösung ist vollständig modular, skalierbar und an verschiedene Standorte und extreme Klimabedingungen anpassbar", sagt Pearce. Die Hybridfarm könne an Einzelhandelsstandorten installiert werden, um überall auf der Welt eine Versorgung mit frischen Lebensmitteln zu gewährleisten. Nach dem gleichen Verfahren könnten auch Gemüse, Salate und Kräuter angebaut werden. (pte)