Hocheffiziente Formiate aus CO2 hergestellt

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Wichtige Basischemikalie und Wasserstoff-
Transporter wird laut KIST-Forschern wirtschaftlicher

Hocheffiziente Formiate aus CO2 hergestellt
Kreislaufskizze: Herstellung und Verwertung von Formiaten (Bild: eng.kist.re.kr)
Archiv | 20.08.2022 | Formiate, Salze der Ameisensäure, die wichtige Basischemikalien und Speichermedien für Wasserstoff sind, lassen sich künftig mit hoher Effizienz aus CO2 herstellen. Das haben Forscher am Korea Institute of Science and Technology (KIST) gezeigt. Bisher werden Formiate chemisch mit relativ hohem Energieaufwand hergestellt. Dabei wird CO2 frei. Die Experten haben einen Zinn-Katalysator genutzt, in den sie Fluoratome eingebracht haben. Dies bringt eine Vervierfachung der Ausbeute. Auch steigt die Lebensdauer der Katalysatoren auf das Hundertfache.

LOHC noch wirtschaftlicher

Formiate werden in verschiedenen Branchen wie Lebensmittelverarbeitung, Konservierungsstoffen, Farbstoffen, Weichmachern, Schneeräummitteln und Heilmitteln aufgrund ihres ausgeprägten sauren Geschmacks, der antibakteriellen Eigenschaften und der Fähigkeit, den pH-Wert zu kontrollieren, verwendet. In den vergangenen Jahren standen sie auch als Rohstoff für die Herstellung von umweltfreundlichen biologisch abbaubaren Kunststoffen im Rampenlicht.

 

Formiate sind aber auch die Basis der sogenannten LOHC-Technologie. Diese wurde entwickelt, um den in reiner Form hochexplosiven Wasserstoff gefahrlos zu transportieren. Dazu wird er von einer organischen Flüssigkeit aufgenommen. LOHC lässt sich drucklos bei Umgebungstemperatur transportieren. Am Ziel wird der Wasserstoff zur weiteren Verwendung herausgelöst. Mit der von KIST-Forschern entwickelten Technik wird LOHC noch wirtschaftlicher und umweltverträglicher.

 

Beitrag zur Klimaneutralität

"Durch die Entwicklung hocheffizienter Elektroden konnten wir ein kontinuierlich arbeitendes System zur Massenproduktion von Formiat aus CO2 aufbauen. Es entlastet die Atmosphäre nicht nur von CO2, sondern stellt auch große Mengen an Formiaten bereit, die sich ideal für die Wasserstoffspeicherung eignen. Wir erwarten, dass es künftig einen großen Beitrag zur Klimaneutralität leisten wird, da die Versorgung mit erneuerbaren Energien zunimmt und die wasserstoffbasierte Gesellschaft voranschreitet und das System wirtschaftlich machbar wird", so KIST-Forscher Hyung-Suk Oh. (pte)


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