Der Rehabilitationsroboter "hirob" der österreichischen Firma intelligent motion wurde extra für ein klinisches Setting entwickelt. Das Therapiegerät mit einem KR QUANTEC Roboter von KUKA ahmt die Bewegung eines Pferderückens in der Gangart Schritt exakt nach und nutzt damit genau die Bewegungsform der Hippotherapie. Zusätzlich ist es möglich, Intensität und Geschwindigkeit, aber auch die Bewegungsform anzupassen, beispielsweise das Becken nur kippen oder kreisen zu lassen.
Beschwerden lindern, Mobilität verbessern
Der Patient sitzt dabei auf einem ergonomischen Sitz, der einem Sattel nachempfunden ist und muss aktiv auf die Roboterbewegungen reagieren. Dieses Training hilft dabei, den Rumpf zu stabilisieren, das Becken zu mobilisieren, Spasmen zu reduzieren und das Gleichgewicht zu verbessern. Zudem kann durch Muskelstimulation eine sogenannte Neuroplastizität im Gehirn induziert werden, was dabei hilft, verlorene motorische Funktionen neu zu erlernen.
So können Patientinnen und Patienten beispielsweise nach Schlaganfällen oder Schädel-Hirn-Traumata oder bei schweren Erkrankungen wie Multipler Sklerose wieder mobiler werden. Auch bei Beckenbodenschwäche oder Inkontinenz können sich die Beschwerden verbessern.
„Durch die exakte Nachbildung der Bewegungsimpulse eines Pferdes können wir mit hirob gezielt motorisches Lernen durch sensorische Stimulation und Aktivierung zentralnervöser Steuerungsprozesse fördern. Damit ergänzt hirob optimal das therapeutische Spektrum in der neurologischen und muskuloskelettalen Rehabilitation um eine standardisierbare, evidenzbasierte Methode“, sagte Lara Leutgeb, wissenschaftliche Mitarbeiterin von intelligent motion.
Roboter-Hippotherapie, direkt einsetzbar und individuell angepasst
Normalerweise werden bei der Hippotherapie die Patienten zuerst an die Tiere gewöhnt und unter Aufsicht sicher auf das Pferd gesetzt. Im Schritttempo werden die Erkrankten geführt, die Bewegung des Pferdes wirkt sich positiv auf Balance, Motorik und Bewegungsabläufe aus.
Die Roboter-Hippotherapie bringt diese Vorteile direkt zu den Patientinnen und Patienten in die Reha-Behandlung in Krankenhäuser, Reha- und Physiotherapie-Zentren – dank innovativer Technologie.
Video/Präsentation:
» Am meisten begeistert mich hirob durch seine schnelle Transfer- und Setup-Zeit. hirob kann sehr rasch und genau an den Patienten angepasst werden. Wir können bereits in der Frühphase mit der Therapie beginnen, da die Geschwindigkeit und Auslenkung der Bewegung entsprechend den Bedürfnissen des Patienten angepasst werden können. «
Dr. Andreas Mayr, Leiter Therapie im Landeskrankenhaus Hochzirl