Graphen verwandelt Elektroschrott in Gold

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"Reinigungsverfahren" hocheffizient - Erlös
liegt bei dem 1.400-Fachen der Kosten für Graphen

Graphen verwandelt Elektroschrott in Gold
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So sieht laut den Forschern künftig der Kreislauf des Goldes aus (Grafik: manchester.ac.uk)
Archiv | 27.08.2022 | Forscher der University of Manchester, der Tsinghua University und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften extrahieren Gold aus Elektroschrott künftig ganz ohne aggressive Chemikalien. Nur Graphen ist nötig. Im ersten Schritt wird der Schrott fein gemahlen und mit einem Lösungsmittel versetzt. Dann fügen die Forscher Graphen hinzu. Binnen weniger Minuten beginnt sich darauf reines Gold anzusammeln.

Zum Schluss einfach abfackeln

Ein Gramm Graphen reicht aus, um fast doppelt so viel Gold zu extrahieren, sagen die Forscher. Da Graphen weniger als 0,1 Dollar pro Gramm kostet, kann dies sehr profitabel sein. Der Goldpreis liegt derzeit bei etwa 70 Dollar pro Gramm. Selbst bei einer äußerst geringen Konzentration von nur einem Teil pro Milliarde lassen sich so über 95 Prozent des Goldes zurückgewinnen, und zwar in reinster Form. Denn alle anderen Bestandteile des Elektroschrotts prallen von der Membran ab wie Tennisbälle von einer Wand. Abgetrennt wird das Gold, indem das Graphen verbrannt wird.

 

"Diese scheinbare Magie ist im Wesentlichen ein einfacher elektrochemischer Prozess. Einzigartige Wechselwirkungen zwischen Graphen- und Goldionen treiben den Prozess voran und führen zu einer außergewöhnlichen Selektivität", so Yang Su von der Tsinghua University. Diese Technik könne dazu beitragen, die Menge an Gold, die verschwendet wird, und das wachsende Umweltproblem von Elektroschrott massiv zu reduzieren. "Graphen verwandelt Müll in Gold", freut sich Andre Geim von der University of Manchester, der mit Konstantin Novoselov erstmals Graphen nachgewiesen hat. (pte)

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Rubriken: Recyclingtechnik

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