Bauteile sogar im Verborgenen
Der Pulsgeber wandert durch das Harz und härtet es an den Stellen aus, die für das geplante Bauteil benötigt werden. So entsteht Pixel für Pixel das oft komplex geformte Endprodukt. Direct Sound Printing (DSP) nennen die kanadischen Forscher ihr neues Verfahren. Neben seiner Fähigkeit, sehr kleine, detaillierte Elemente herzustellen, ermöglicht DSP auch das nicht-invasive Drucken von Strukturen in anderen Strukturen mit undurchsichtigen Oberflächen.
Zum Beispiel könnten Flugzeugmechaniker mit DSP Defekte im Inneren von Flugzeugstrukturen reparieren, ohne sie freilegen zu müssen. Forschungsleiter Muthukumaran Packirisamy und seine Assistenten Mohsen Habibi und Shervin Foroughi glauben, dass sie sogar Implantate im Körper eines Patienten drucken können, ohne dass eine aufwendige OP erforderlich ist. In beiden Fällen wird das Harz per Spritze, also minimalinvasiv, eingeführt.
Auch mit keramischem Material
Neben dem Harz haben die Wissenschaftler DSP auch schon erfolgreich eingesetzt, um Objekte aus keramischem Material zu drucken. Sie planen nun, mit Polymer-Metall-Verbundwerkstoffen zu experimentieren, gefolgt von reinem Metall. "Ultraschall wird bereits bei destruktiven Verfahren wie der Laserablation von Geweben und Tumoren eingesetzt.Wir wollten das Gegenteil erreichen: etwas Konstruktives", sagt Packirisamy abschließend. (pte)