Doktorand Alex Schmiedel hat sich eingehend mit Normen zum Thema beschäftigt und unter anderem Hinweise zu Sicherheitstests der autonomen Orientierungstechnik ausgewertet. „Darin ist zum Beispiel festgehalten, dass Dummies in solchen Tests keine flatternde Kleidung tragen sollten, da solche Kleidungsstücke schlecht für die Systeme zu erkennen sind“, berichtet er. „Solche Entscheidungen haben einige Tragweite, wenn wir zum Beispiel daran denken, dass Clubgänger*innen in genau solcher Kleidung vielleicht nachts und bei für die Sensoren schlechten Sichtverhältnissen nach Hause gehen“, gibt er zu bedenken.
Fehler offenbaren zugrunde liegende Entscheidungen
Um den Ketten dieser Entscheidungen auf die Spur zu kommen, zieht das Forschungsprojekt auch historische Dokumente aus der Entwicklungszeit autonom fahrender Systeme heran. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der eigenen Konstruktion eines solchen Systems – bewusst ohne das Vorwissen, das Ingenieur*innen mitbringen. „Das autonome Fahrzeug von Null an selbst zu konstruieren hat ungefähr ein Semester gedauert, drei Wochen davon sehr intensiv“, sagt Alex Schmiedel. Das Scheitern gehörte für die Forschenden zum Prozess dazu.
Für welches System sie sich entschieden haben und welche Erkenntnisse über Entscheidungsketten daraus resultieren, lesen Sie im ausführlichen Beitrag zum Thema im Wissenschaftsmagazin Rubin zum Thema „In Bewegung“.