Die unsichtbare Kraft im Werkstückhandling

» Beitrag melden

Greifsysteme

Die unsichtbare Kraft im Werkstückhandling
Grossansicht Bild
Unter anderem Batteriezellen schnell und zuverlässig greifen: Gerade einmal 200 ms beträgt die Magnetisierungszeit des SCHUNK EMH, hier in der einpoligen Ausführung. [Bild: SCHUNK]
Archiv | 25.04.2022 | Geringe Störkontur, kurze Zykluszeiten und hohe Energieeffizienz – SCHUNK Magnetgreifer haben viele Vorteile. Sie handhaben ferromagnetische Teile dauerhaft zuverlässig und hinterlassen keine Spuren. Zwei neue Varianten bieten jetzt noch mehr Gestaltungsfreiraum für Robotik-Applikationen.

Nicht alle kennen sie: die Elektro-Permanentmagnet Greifer EMH von SCHUNK. Sie vereinen die Stärken der Magnettechnik mit den Vorteilen der 24V-Technologie. Da die Elektronik komplett im Greifer verbaut ist und die Ansteuerung denkbar einfach über digitale I/O erfolgt, benötigen die Komponenten weder Platz im Schaltschrank noch eine externe Steuerungselektronik. Das spart Kosten und minimiert den Verkabelungs- und Inbetriebnahmeaufwand. Seit Jahren schon werden diese Greifer unter anderem in der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrttechnik oder im Bereich Werkzeugmaschinen eingesetzt. Sie sind dort verlässliche Partner, wenn es um das Greifen ferromagnetischer Komponenten und Kleinteile geht.
 

Grossansicht Bild
Bauteile werden ganz einfach von oben gegriffen – dabei lässt sich die Greifkraft in vier Stufen einstellen. [Bild: SCHUNK]

Flexible Handhabung in jeder Lage

 

Mit neuen Varianten erweitert SCHUNK nun das Magnetgreifer-Portfolio: Zur bisherigen Produktfamilie, den einpoligen EMH-RP, kommen der EMH-DP mit zwei Polen sowie der EMH-MP mit vier Polen hinzu. Platzsparend und kosteneffizient sind sie alle – doch jede Variante hat darüber hinaus ihre ganz besonderen Stärken. Der einpolige EMH-RP greift Flach- und Rundteile gleichermaßen sicher und wiederholgenau. Mit einem Quartett aus Polen ist der EMH-MP unter anderem beim Handling von Blechmaterial das Mittel der Wahl. Mit ihm ist die Vereinzelung selbst sehr dünner Stahlbleche dank digitaler vierstufiger Greifkraftregulierung möglich. Der zweipolige EMH-DP spielt seine Stärken besonders beim Bin Picking, dem Greifen chaotisch bereitgestellter Teile, aus. Seine Seiten sind ebenfalls magnetisch, dadurch kann er auch kleine Bauteile greifen, die eng zwischen Greifer und Schüttenwand stecken. Über Standardpolverlängerungen lässt sich das Teilespektrum noch vergrößern. Da beim Magnetgreifen generell von oben gegriffen wird, profitieren Anwender stets von der geringen Störkontur der Greifer. Besonders im Bereich E-Mobilität ist das attraktiv. Dort müssen etwa Batteriezellen oft dicht an dicht gesetzt werden, um Batteriepacks oder Trays zu füllen.

 

Sicherer Halt auch in Not-Aus-Situationen

 

Mit unterschiedlichen Baugrößen decken die EMH-Greifer eine enorme Bandbreite an Werkstückgewichten ab – von 3,5 kg bis zu 175 kg. Das Werkstück ist dabei stets absolut sicher im Griff – dafür sorgt die Funktionsweise der Greifer, die auf einer Kombination aus Elektro- und Permanentmagnet basiert und den Magnetfluss auch im deaktivierten Zustand zuverlässig aufrechterhält. Ein kurzer elektrischer Stromimpuls ist nur zur Aktivierung und Deaktivierung des Systems erforderlich, dadurch ist die Greifkraft auch im Falle eines Stromausfalls nicht beeinträchtigt.

 

In Zeiten, in denen Unternehmen immer mehr auf ihre Energiebilanz schauen, sind die Magnetgreifer auch in puncto Effizienz ein echtes Plus: Sie werden von einer sparsamen 24-Volt-Elektronik versorgt, die direkt am Greifer verbaut ist und einfach leicht anzuschließen ist. Diese Elektronik ist es auch, die dem Anwender den Magnetisierungsstatus zurückmeldet und über eine LED-Anzeige angibt, ob ein Werkstück vorhanden ist. Im SCHUNK Roboter-Applikationszentrum CoLab können Interessierte ihre Applikation von erfahrenen Ingenieuren validieren lassen.


Fragen und Kommentare (0)