Die Preisträger haben eine neuartige Plattform für die medizinische Anwendung der Magnetresonanztomographie (MRT) entwickelt, die hochauflösende Aufnahmen aus dem menschlichen Körper bei einem vergleichsweise schwachen Magnetfeld liefert. So ist ein einfaches und kompaktes Produktdesign möglich, das das Gerät transportabel und deutlich kostengünstiger im Einsatz in Kliniken und Arztpraxen macht.
Der Kern der Innovation besteht aus einer stark reduzierten Magnetfeldstärke, KI-basierten Algorithmen zur Auswertung der erstellten Bilder und einem Kühlsystem, das mit wenig flüssigem Helium als Kühlmittel auskommt. Diese neuartige Kombination ebnet den Weg für eine breitere Nutzung der MRT-Technologie auch dort, wo das bisher aus finanziellen oder strukturellen Gründen nicht möglich war. Das neue MRT ist bereits in über 40 Ländern im Einsatz.
Dr.-Ing. Stephan Biber ist Senior Systemarchitekt für Magnetresonanzsysteme bei Siemens Healthineers in Erlangen, Dr. rer. nat. David M. Grodzki ist dort Teamleiter im Bereich der Applikationsentwicklung für Magnetic Resonance Imaging, und Prof. Dr. med. Michael Uder ist Direktor des Radiologischen Instituts am Universitätsklinikum Erlangen.
Der Deutsche Bundespräsident würdigt mit dem Deutschen Zukunftspreis herausragende Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Wesentlich für die Entscheidung der Jury sind der wissenschaftlich-technische Innovationsgrad sowie das Potenzial, diese Leistung in zukunftsfähige Arbeitsplätze umzusetzen. Der Preis wurde zum 27. Mal vergeben und ist mit 250.000 Euro dotiert.