Hohe Todesrate bei Blutgerinnseln
Gesteuert wird der Bohrer von einem rotierenden Magnetfeld außerhalb des Körpers. Dieses wiederum wird von einem Roboter geführt, dem der Weg, den der Bohrer zu nehmen hat, zuvor einprogrammiert wurde. Jeder vierte Mensch, der an einem Blutgerinnsel erkrankt, stirbt in der Folge. Es blockiert eine Ader und verhindert, dass das Blut bestimmte Bereiche des Körpers mit Sauerstoff versorgt.
Chirurgen können mit flexiblen Instrumenten bislang Gerinnsel entfernen und so das Blut wieder fließen lassen, allerdings sind manche dieser Hindernisse schwer oder gar nicht zu erreichen. Die von außen gesteuerten Bohrer hingegen können diese Einschränkungen überwinden und Blutgerinnsel selbst aus schwer zugänglichen Gefäßen entfernen, heißt es.
Weg des Bohrers ist beobachtbar
Im Experiment haben die Forscher die Wanderung des Bohrers mithilfe eines Röntgengeräts verfolgt. Sie hielten einen maximalen arteriellen Fluss von 120 Milliliter pro Minute in der Aorta aufrecht, glauben jedoch, dass das Gerät mit einem stärkeren Magnetfeld in der Lage ist, auch gegen einen stärkeren Blutfluss zu schwimmen. Die Geräte zur Auflösung von Blutgerinnseln sind 3D-gedruckte schraubenförmige Objekte mit einem kleinen Permanentmagneten im Inneren.
"Dieser winzige Magnet von nur einem Millimeter Länge und einem Millimeter Durchmesser ist so platziert, dass er den Bohrer sowohl rechts- als auch linksherum rotieren lassen kann. Dadurch ist es möglich, gegen den Strom zu schwimmen und sich dann umzudrehen und zurückzuschwimmen", so Islam Khalil. Assistenzprofessor für biomechanisches Engineering. Wegen ihrer geringen Größe lassen sich auch mehrere Bohrer gleichzeitig einsetzen, heißt es abschließend. (pte)