Unterstützt wurde der PMI durch eine weniger pessimistische Einschätzung der Produktionssituation. Ein Wermutstropfen war der deutliche Rückgang der Subkomponente Beschäftigung.
Der Dienstleistungs-PMI notierte im Februar bei 53,0 Punkten und verlor damit gegenüber dem Januar 1,6 Punkte. Der Indikator deutet weiterhin auf Wachstum im Dienstleistungssektor hin, die Dynamik dürfte aber im Vergleich zum Jahresende 2023 deutlich nachgelassen haben.
Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) lag im Februar bei 44,0 Punkten und verbesserte sich damit im Vergleich zum Vormonat (Januar: 43,1). Der Indikator blieb zum vierzehnten Mal unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern und liegt damit bereits länger im Schrumpfungsbereich als während der grossen Finanzkrise.
Bei den Subkomponenten, konnte die Produktion die erfreulichste Entwicklung vermelden. Der Index verbesserte sich um 5,8 Punkte und notierte im Februar bei 44,9 Punkten. Der Auftragsbestand blieb mit 41,1 Punkten weiterhin auf einem tiefen Niveau.
Im Januar war bei der Subkomponente Lieferfristen ein deutlicher Anstieg zu beobachten gewesen. Die Huthi-Rebellen in Jemen hatten die Schifffahrt im Roten Meer und damit den wichtigsten Transportweg für Güter zwischen Europa und Asien bedroht. Das hatte zu höheren Frachtkosten und Verzögerungen geführt. Im Februar verschlechterte sich die Situation nicht und die Lieferfristen fielen gar leicht. Für eine Entwarnung ist es angesichts der geopolitischen Konflikte im Nahen Osten aber noch zu früh.
Die Subkomponente Beschäftigung gab im Februar deutlich nach und notierte bei 45,8 Punkten. Die Komponente weist nun auf einen Rückgang der Beschäftigung in der Industrie hin, nachdem sie im vierten Quartal des letzten Jahres gemäss der Beschäftigungsstatistik des Bundesamtes für Statistik im Vergleich zum Vorquartal auf saisonbereinigter Basis stagnierte.
In der Vergangenheit war die Einschätzung der Beschäftigung in der Regel vorsichtiger gewesen als die Einschätzung der Produktion. In den letzten zwei Jahren hatten sich die Industriefirmen jedoch für die Beschäftigung optimistischer gezeigt. Möglicherweise hatten sie sich aufgrund des Arbeitskräftemangels gescheut, die Beschäftigung zu reduzieren. Im Februar normalisierte sich die Situation wieder mit einem deutlichen Anstieg der Produktion und einem Rückgang der Beschäftigungskomponente.
In das vorsichtigere Bild für den Arbeitsmarkt passt die Angabe von 17 Prozent der Industriefirmen, dass im Februar in ihrem Unternehmen Teile der Belegschaft in Kurzarbeit waren. Dieser Wert liegt allerdings deutlich tiefer als während der Pandemie. Im April 2020 gaben 40 Prozent, im Dezember 2020 immer noch 25 Prozent an, auf Kurzarbeit zurückzugreifen.
Konzept des PMI
Über 430 Einkaufsmanager liefern mit monatlichen Angaben die Basis zum Index: anhand eines standardisierten Online-Fragebogens, anonym und mittels qualitativer Einschätzung. Sie geben lediglich an, ob das Aktivitätsniveau verschiedener Kennzahlen höher, gleich oder tiefer liegt als im vorhergehenden Monat. Das Economic-Research-Team der UBS Switzerland AG analysiert und kommentiert anschliessend die aggregierten Antworten.