Steigende Zinsen und Crowdlending – lauern Gefahren?

Steigende Zinsen und Crowdlending – lauern Gefahren?
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10.11.2017 | Obwohl die Europäische Zentralbank nach wie vor eine sehr expansive Geldpolitik verfolgt, raten viele Experten zu einer Normalisierung der Zinspolitik. Aufgrund der Wechselkurssituation, sowie der aktuell eher geringen Zinsdifferenz zwischen Anlagen in Euro und Schweizer Franken, gehen wir für die Schweiz nicht von unmittelbar steigenden Zinsen aus. Trotzdem lohnen sich einige vorausschauende Gedanken zum Szenario ‘steigende Zinsen’ und zu potentiell lauernden Gefahren.

Crowdlending Investitionen nahezu immun gegen steigende Zinsen
 
In der Welt der traditionellen Anleihen bedeuten steigende Zinsen Marktwertverluste. Warum? Es wird möglich, in neu emittierte festverzinsliche Anlagen mit höheren Zinsen zu investieren. Vor der Zinserhöhung getätigte Festzinsanlagen werden weniger attraktiv und verlieren an Wert. Eine Anleihe der Eidgenossenschaft mit einer Restlaufzeit von rund 3 Jahren würde bei einem Zinsanstieg von 1% rund 3% an Marktwert einbüssen.
 
Auch bei einem swisspeers-Kredit gibt es theoretisch einen solchen Effekt. Da swisspeers-Kredite nicht gehandelt werden, trifft der Effekt diese Anlageform aber nicht direkt. Durch die laufende Kapitalrückzahlung und die attraktive Verzinsung generieren die Kredite für den swisspeers Investor selbst bei stark steigenden Zinsen laufend Liquidität für eine Wiederanlage. Aus dieser Perspektive ist ein typischer swisspeers-Kredit mit einer Laufzeit von 3 Jahren und einer Verzinsung von 5.25% wesentlich risikoärmer. Der theoretische Marktwertverlust beträgt bei einer Zinsänderung um 1% nur rund 1.5%.
 
Dank hohem Coupon und laufender Kapitalrückzahlung ist der swisspeers-Kredit eine sinnvolle Alternative für Anleger, die ihr Kapital vor Zinserhöhungen und Inflation schützen wollen. Durch laufende Wiederanlage von Kapital- und Zinszahlungen partizipiert der Investor an Zinsänderungen. Dieser Effekt ist ähnlich zu einer variabel verzinsten Geldmarktanlage, allerdings auf viel attraktiverem Zinsniveau.
 
 
Steigende Zinsen bedeuten positive wirtschaftlichen Aussichten
 
Viel wichtiger als die theoretischen Marktpreisveränderungen aufgrund steigender Zinsen, sind aber die wirtschaftlichen Aussichten für die KMU im steigenden Zinsumfeld. Können Kreditnehmer in diesem Umfeld gute Geschäfte tätigen? Können sie ihre durch die Darlehensaufnahme ermöglichten Investitionen monetarisieren und somit die Darlehen pünktlich bedienen?
 
Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass die Zinsen in der Schweiz erst steigen werden, wenn die Konjunktur nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Euro Raum Fahrt aufnimmt. Mögliche Zinserhöhungen finden somit in einem guten wirtschaftlichen Umfeld statt.
 
Dies ist positiv für swisspeers Anleger, da die Wahrscheinlichkeit von Kreditausfällen dadurch sinkt. Dies stimmt allerdings nicht für alle Wirtschaftsbereiche. Speziell in immobilienexponierten Branchen ist Vorsicht geboten, da wir seit vielen Jahren steigende Immobilienpreise und eine rege Bautätigkeit sehen. Zinserhöhungen sind typischerweise schlecht für Immobilienzyklen und damit für die davon abhängigen Branchen.
 
 
Fazit: Sich neutralisierende Effekte
 
Zusammenfassend können wir sagen, dass steigende Zinsen sich eher negativ auf die Preise von Anlagen in swisspeers Kredite auswirken. Allerdings nimmt sich dieser Effekt im Vergleich mit konventionellen festverzinslichen Anlagen bescheiden aus und liegt nahe bei einer (variabel verzinsten) Geldmarktanlage. Gleichzeitig reduzieren sich allfällige Konkurse von KMU ausserhalb des Baugewerbes tendenziell. So werden sich diese beiden Effekte wohl neutralisieren.
 
Mit regelmässigen Investitionen in Crowdlending – Kredittranchen erreichen Investoren nicht nur eine Diversifizierung über Branchen, sondern auch bezüglich Laufzeiten. Zusätzlich wird ein einfacher und kostengünstiger Inflationsschutz auf dem eingesetzten Kapital erreicht. So kann der swisspeers-Investor der Zinsentwicklung gelassen entgegenschauen.

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